Ich glaube nicht an meine Standuhr, oder die vom Armband, ich glaube an den Hosenband- und den Strumpfbandorden, wenn sie unordentlich sind und an den Spätling, der nach dem frühen Ling, dem Sommer und vor dem Winterling kommt. Aber an die Macht der Eulen glaube ich nur in Athen! Wer auch immer in mir ist – ich kann‘s nicht sein, oder doch?
Tief durch die Weiten des Universums fliegt ein verlor’nes Gespenst bis zu meinem Schlaffzimmerfenster und krächzt: „Wach auf, du willst dir doch diesen Blödsinn nicht entgehen lassen?!“ Und ich antworte ihm: „Sage mir zuerst wer wir sind, und wir einigen uns ganz bestimmt auf ein vorsichtiges Wagnis, in diesem brennenden Eisfeld ‚Erdenleben‘!
Mein Blick streift die Giganten der Geschichte, die mir in den Ohren liegen und so lauft flüstern, daß mir beinahe alles vergeht – denn die blaue Moschee und der Petersdom, wie auch der Buddha-Tempel von Dingsda sind für mich dubiose Sensationen, die, zwar der Anerkennung, wie auch einen Besuch wert sind, leider, oder aber glücklicherweise …
Anders geht es mir mit dem Wald – den kann ich ehren! Die Natur ist sensibel und so zerbrechlich wie eine Jungfer im Morgenland, das vor dem Abend nicht gelobt werden darf, wenn man nicht will, daß die Eisen zu heiß werden. Und Landschaften gibt es: traumhaft! Gestern noch war eine davon bei mir im Bett und ich dachte mir: „Gott ist groß!“
Ich floss mit den Flüssen, ich ruhte mit dem See und ich strich mit den sanften Winden daher, ganz wie ein Jünger, wie ein Älter, wie ein Walfisch im Himmel der Seelen, die im Senfmeer zuhause sind und an ein Würstchen denken, das unaufhörlich in ein Delikatessengeschäft ragt, wo es sonst nur Schokolade gibt. Es war eine Offen-Bahrung!
Dann wurde ich empathisch – mir taten die Verblendeten leid, die Eingegrenzten, die Schwafler von eines Dämons Gnaden, der nichts besitzt, als furzeinfache Insignien. Ihnen bleibt die Welt der Quadranten und Quanten auf ewig verschlossen und alles Leben ist ihnen nur dann zugänglich, wenn sie Gewalt darüber ausüben können. Die Schande!
Ich verglühe nicht in der Sonne, ich glänze mit dem Mondlicht um die Wette und meditiere dort, wo sich das geistige Totenreich über lebende Menschen erstreckt, die nichts weiter als nur ihre Wegweiser haben … die Wegweiser ins Nichts, wo sich die Alptraumwelt der Einbildung befindet, die Gehende lahm macht und Sehende blind. Gott würde sich ekeln!
Hinten, ganz hinten, mache ich schließlich Halt, doch überwinde ich sogar den Ereignishorizont, denn mein Glaube findet kein Ende in Mauern und Büchern – er wirkt grenzenlos … und doch setzt er mir und allem, was kreucht und fleucht, deutliche Grenzen: Es darf keine Verletzungen geben! Niemand soll durch Symbole gefesselt werden!
Des Weiteren und/oder hauptsächlich glaube ich an die „süße“ Gefährlichkeit schicksalhafter Augenblicke, in denen, aus heiterem Himmel, Gewitter los- oder Kriegshandlungen ausbrechen können, ohne, daß wir sie vorhersehen konnten, bzw. sie frech beiseite geschwätzt haben. Die gelegentlich stattfindenden Hexenverbrennungen sind fein?
Gut ist es, atmen zu können! Gut ist es, lieben zu können! Gut ist es, mehr oder weniger, auf etwas warten zu können … auf das Gute eventuell. Der Glaube heftet sich an das Sein. Oft entstehen dabei Verwechslungen, denn es gibt auch sehr schlaue Machthaber, die vorhandene Hilflosigkeiten schamlos auszunutzen wissen.
Ich glaube, daß dies überflüssig ist, folglich glaube ich an die Vernichtung derer, die Glaubensrichtungen entwerfen, um einen Sieg nach dem anderen über etwas zu erringen, das dem Universum ein Gräuel ist: die Einfalt. Sie wird aber regelmäßig heiliggesprochen, damit die Tüchtigen verbergen können, was wirklich heilig ist: Natur und Geist!
Und deshalb glaube ich an die Schuld der Unschuldigen, an die Versuchung durch das Übel und an die Niedertracht derer, die sich in Seligkeit wähnen, während sie etwas anbeten, über das man lachen müsste, wenn das nicht verboten wäre. Doch an eines glaube ich nicht: daß auch nur irgendein Mensch, der nur seinen Glauben hat, gut ist!
Kommentare
Drum haut man feist auf die Natur -
Hält stur den Geist in Flaschen nur ...
LG Axel
Der Mensch haut feste die Natur -
und drum verliert sich seine Spur...
LG Alf