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zu Horizont mit glasharter Schärfe an das schlammig Schwammige gehen, das entweicht und sich laufend verformt. In breiter Front mit Händen angegangen, wohin sollte es noch entfliehen. Doch auch dem Entschlossen entzieht sich vieles.
Welche Drechselei. Ein verkorkster Seminarist macht sich müßige Gedanken. Sagt ihm denn keiner, daß keiner mitmacht? Er zerpflückt die Seelenqual, wenn der König diesen oder jenen mit einem Schnipser dem Scharfrichter überliefert, doch er ist nicht König. Und so ist es mit seinen Bedenken, die Jugend vor Gefahren zu warnen, denen er selbst nur im Perversen ausgesetzt ist, sodaß sie so schrecklich erscheinen.
Die Einsamkeit ist ein furchtbares Laster. Arme Narren, Antihellenen der Gesundheit. Fähig zum Intellekt, doch aus der Gemeinschaft schneidet der Geist Konstruktionen, stapelt das zuverlässige Gebäude, organisiert die Abläufe gegen die Qual und Verzückung des kargen Bruders und der hehren Schwester.
Wer soll danach fragen, ob einer sein Maß zu sich genommen hat oder nicht zwischen fünfzehn und Tod? Wen interessiert, ob der vorbei schwingende Sarginhalt mehr oder weniger lachte. Wenigstens der Statistiker nimmt Kenntnis, wenn auch nur als Punkt auf einer Verteilungskurve. Das eigene unter oder über dem Mittelwert kann das kollektive Resultat nicht beeinflussen, es bestätigt es vielmehr, denn wäre da nicht einer unter der Mitte, dann wäre da einer zu wenig und die Mitte eine andere. Also in Ordnung, so wie es ist.
Die Rückstände müssen beseitigt werden, bevor Schluß gemacht werden kann. Dabei ist gar nicht von Neubeginn die Rede, nur von der Beseitigung des Mülls aus altem Krampf.
Es geht nicht einmal um das Platz schaffen für Neues, nur um sich auf dieser Fläche von zwei mal zwei Metern wenigstens umdrehen zu können, ohne Vergangenheit, wenn schon nicht mit Zukunft. Welche Zukunft hätte schon ein Held der Vergangenheit, die Kräfte auf einen Bruchteil geschrumpft im Nichts seines Bisjetzt.
Soll der, der mit aller Kraft nur Sandkörner bewegt, Felsen bewegen? Oder wird er einmal stolz sein können auf etwas, das der Zufall schafft - jedes Kunstwerk schafft der Zufall. Soll er im Herzen Hoffnungen hegen, die er selbst öffentlich verlacht? Die Hoffnungen leben ja noch weiter in diesen Rückständen. Mögen sie sich bei der städtischen Müllabfuhr mit ihresgleichen vereinen. Was bleibt sonst schon?
Wer tot ist, ist tot und durch sein leidvolles Leben hat er nirgends sonst als in den Händen der oberen Gesellschaft einen Schatz angehäuft, nicht im Himmel und nicht in seiner Seele, Persönlichkeit.
Erst richtig in die Realität kommen, weil so weit weg von ihr. Ihre Körperlichkeit erschüttert, da von ihr so abgetrennt gewesen.
Freund Schlaf, Bruder Tod.
Vieles erledigt sich, kommt und schwindet. Wenn die Hoffnungslosigkeit zur biologisch lähmenden Resignation wird, dann nur noch rücksichtslos neu beginnen, alte Verbindung fahrenlassen, denn früher oder später wird das Grab wirklich zum Ruhebett.
Hoffnungslose Resignation akzeptiert keine Reform mehr, hat für jede Veränderung nur noch das oberflächliche Lächeln eines furchtbaren Zuspät. Aber wenn zwei die einzigen auf einer Insel sind, kann es kein zu spät geben, diesen Rachegeistluxus. Kommt es nicht zum Bruch der alten Bande, kann die Hoffnungslosigkeit nur noch im ewigen Schlaf aufgelöst werden. Denn der Mensch ist kein Zweier-, sondern ein Gruppenwesen. Vieles ist revidierbar, doch dieser Grad an Resignation nicht mehr.
Du frugst früher, wer dein Glück sein kann, du frägst heute, wen du glücklich machst. Morgen weißt du, daß das eine Anmaßung ist.
Du frugst früher, wer dein Unglück ist, heute, wem du sein Unglück bist. Morgen weißt du, daß du dich überschätzt. Denn du sahst nicht Gottes, des Schicksals, Hand.
Keiner wird sich deiner kümmern. Humantrottel werden dich bedauern, Spießer hassen. Verwandtenpflicht vergießt ein paar Tränen, etwas Erde auf den Sarg.
Keiner hat ein Recht, von einem anderen zu fordern. Nicht Freundschaft fordern, nicht Liebe, nicht Sklavendienst, ja nicht den geringsten Handgriff, selbst wenn man noch soviel Anlaß zu haben glaubt.
Erkenne die Einmaligkeit, Unantastbarkeit jedes Menschen, dann begreifst du, daß es kein Recht des Forderns gibt, daß alles, was dir an Liebe, Zärtlichkeit, Achtung, was dir an Diensten geschieht, ein Geschenk ist und niemals verbrieft. Deshalb hast du auch kein Recht, zu klagen, anzuklagen, wenn du nicht geliebt wirst.
So viele Menschen es gibt, so viele Einsamkeiten, so viele in die Körper eingeschlossenen Seelen. Welch ein Wunder, wenn einer aus den Räumen seiner Einsamkeit zärtlich in die des anderen dringt. Und dann erst, wenn du seinen Eintritt unter allen anderen auch noch am sehnlichsten wünschst. Die mathematische Wahrscheinlichkeit dafür ist so gering, daß Liebe im Grunde unmöglich.
Keine Forderung zur Liebe. Der Menschen persönliche Dinge achten.
Das Tier ist der ausgelieferte Bruder.
Rücksicht im Straßenverkehr, Rücksicht mit Maschinen. Das Leben nicht leichtsinnig riskieren, aufdaß du des anderen achtest.
Keine Mutlosigkeit verbreiten, keine Nervosität. Bescheidenheit ziert.
Das Wissen bereichern und ordnen a fachlich und b allgemein.
Worte ernst nehmen, zum Wort stehen. Betrachte die Worte als in Stein gehauen.
Sei verläßlich. Denke scharf und genau. Entfernen, was hindert, schütte aber nicht das Kind mit dem Bade aus.
Erstens. Es ist die Aufgabe jedes Menschen, allen, die ihm anhängen, zu helfen, sich zu entfalten.
Zweitens. Allen Menschen, die einen weniger hohen Stand der Entfaltung haben als man selbst, dabei zu helfen. Aber nicht missionieren. Wer will schon hören, daß er auf dünnem Eis wandelt.
Drittens. Mit den Menschen gleich dem eigenen Entwicklungsstand eingedenk sein, besprechen, wie Erstens und Zweitens voranschreite.
Viertens. Menschen höheren Entwicklungsstandes folgen, ihnen Ämter und Macht anvertrauen.
Fünftens. Menschen höheren Entwicklungsstandes im schlechten Sinn, die das zur Repression anderer nutzen, entgegentreten, sie bekämpfen, beschränken, umzingeln, nie zur Ruhe kommen lassen.
Die Hauptaufgabe des Alltags ist der erste Punkt.
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Ein Leben ohne Gefühl als auch ohne Vernunft ist herrlich, denn es quält nur, was wir gegen die Vernunft wollen und wünschen.
Bald wird man die Nuancen dieser Worte nicht mehr verstehen, denn die Restauration, in der kaum Luft zu bekommen ist, wird vergangen sein - unvorstellbar ist sie dem, der sie nicht erlebte.
Das hier wird übertrieben erscheinen, hysterisch. Wenn du die schreckliche Vergangenheit verklärst, welche Verzweiflung kommt dann erst in die Kinderseelen, wenn sie deine Verwüstung sehen, denn dann müssen sie für sich selbst noch Schlimmeres befürchten. Das nimmt jeden Mut.
Hört doch die Sänger aus den Kellern der Zeit. Glaubt nicht den Hymnen aus den lichten Etagen.
Fürchtet die Wiederkehr, doch ihr werdet das