Du sagtest laut, was alle denken,
nun spürst du, wie sich Blicke senken,
beim Schwätzchen bleibst du außen vor,
es leiht die niemand mehr das Ohr,
man schaut dir nicht mehr ins Gesicht,
was du so meinst, hat kein Gewicht,
du murrst, was hab’ ich da getan,
warum nur bin ich so spontan?,
schluck’s runter, sieh’ geradeaus,
heb’ deinen Kopf, geh stolz nach Haus,
schau in dein Spieglein und sag - so,
jetzt ist es raus – und ich bin froh,
du setzt ein kesses Lächeln auf,
du singst ein Lied und pfeifst darauf,
und wenn es wieder einmal brennt,
sei du’s, die es beim Namen nennt,
dazu gehört ein bisschen Mut -
doch hinterher fühlst du dich gut …
Kommentare
Liebe Marie, ja, man sollte einem Impuls nachgeben und das was wahr ist auch verkünden. Nicht immer "vornehm" schweigen wenn es um Sachen geht, die mal ausgesprochen und angegangen werden müssen. Von lauter Schweigen und sich stets zurückhalten ändert sich leider nichts... ein ermutigendes motivierendes Gedicht, sehr schön geschrieben!
Liebe Grüße
Anouk
Danke, Anouk, ja, man sollte es aussprechen und den Mut haben, die Folgen zu tragen; ausgeschlossen zu werden kann allerdings hart sein, wenn man meint, auf die Gemeinschaft angewiesen zu sein. Dahinter stecken eigene Erfahrungen. "Zivile Courage" ist trainierbar und so wichtig, damit sich Geschichte nicht wiederholt.
Liebe Grüße - Marie
Zurückhaltend ist KRAUSE nie gewesen -
Doch hat sie hier etwas gelesen:
"Es leiht DIR niemand mehr das Ohr" -
Dein Text, er ist kein Eigentor!
LG Axel
Die Eigentore, die man so schießt … und mit
Galgenhumor dann auch noch genießt …
Danke und LG - Marie
Marie, so vielseitig sind deine Gedichte. Humorvoll, philosophisch, poetisch, anregend, glücklich machend. Und immer höchster Güte. Du steckst darin!
LG Uwe
Glücklich macht mich in diesem Moment so ein tolles Lob von Dir, Uwe, danke!
LG zurück –
Marie