Panta rhei – alles fließt.
Ein Schatten fließt
durch die Nacht, durch die Hecke,
zu mir unter den Kirschbaum.
Die Menschen nennen ihn „Panther“.
Auch das wird ihm gerecht.
Geschmeidiges Raubtier,
weiches Fell in fließender Bewegung.
Panta rhei – der Schatten gleitet
über den Rasen zum Kirschbaum,
schmiegt sein Gesicht an meines,
legt seinen Kopf in meinen Schoß und schnurrt.
Tiefe Töne, mächtige Schwingungen,
Ich falle hinein in dieses Schnurren
und werde auf unsichtbaren Flügeln
durch fremde Träume getragen.
„Gehört er Ihnen?“ fragen die Leute.
Ich nicke, übernehme Verantwortung
für ausgerissene Pflanzen, Einbrüche, Diebstähle,
und für umgestoßene Wäscheständer.
Panta rhei – alles fließt.
Er kommt und geht. Ohne Gruß
gleitet er durch die Hecke davon.
Ich bleibe zurück mit leeren Armen.