Der Himmelsstürmer - eine Gedichtreise ins Universum - Page 3

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von Ernst Stege

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und zürne, dass ich säumig bin.

Merkur
Wir bewegen uns ins All wie suchende Pfadfinder.
Auf unserem Weg wir treffen zuerst den Merkur,
ist er doch einer unserer Sonnenkinder,
anfangs ich ihn seh‘ als Pünktchen nur.
Doch als dieser erschien in größerem Maßstab
wurde aus ihm dann schnell ein Ball,
dass Sonne ihm nie Leben gab,
sah ich bestätigt überall.
Das ist verständlich in der Nähe
der Riesensonne Machtbereich,
zu große Wärme wird zum Wehe,
denn die Entfernung ist ja nicht weit.

Venus
Welch Glück und ohne es zu ahnen,
kommt Schwester Venus in den Blick hinein,
schwebt leichtbeschwingt auf ihren Bahnen,
als wollte sie mir nahe sein.
Ich grüße dich, du herrlichster der Sterne,
der erdbekannt am Abend und am Morgen.
von uns Erdenbürgern gesehen wird so gerne,
damit tust für Achtung vor der Schöpfung sorgen.
Begleiten muss ich deinen Lauf
respektvoll, doch bleib‘ ich dir ferne.
Der Erde gibst du Rätsel auf,
doch wissen möcht‘ ich von dir gerne,
warum du trotz der nahen Sonne
den Wolkenmantel trägst mit Wonne.
Ist er zum Schutz dir zugeteilt,

Ernst Stege war mein Pflegevater (1895 - 1967), ein ostpreußischer Flüchtling, der mir die Gedichte "Der Himmelsstürmer" und "Die Planetenballade" - auf Papier schreibmaschinengetippt - noch während seiner Krebserkrankung und kurz vor seinem folglichen Ableben mit der Bitte übergab, sie anderen zugänglich zu machen.
Er war nicht mehr imstande, seine Dichtwerke zu veröffentlichen (1).
Es wäre einfach zu schade, wenn diese Gedichte "untergingen", zumal meine Endlichkeit ja auch im Blick ist.
Beschäftigen sie sich doch sehr respektvoll und demütig mit der Konfiguration des Universums und dessen Schöpfung durch unseren Gott.
Ich bin ihm sehr dankbar und erfülle diese Aufgabe gerne, zumal ich seine Demut vor Gott teile.
Ernst Wetzel
(eww@gmx.de)
(1) Ich werde in Kürze noch ein Gedicht - "Der Wille" - von mir veröffentlichen, das sich mit dem Ableben beschäftigt.
Meine Pflegemutter, die liebe "Tante Martha", und ich haben bis zuletzt versucht, ihm das Sterben daheim zu ermöglichen.
Dies führte zu enormen Belastungen für uns beide, musste sein Bett doch mehrmals täglich umgezogen werden.
Er verlor im Rahmen seiner Krankheit 20 kg seines Gewichts und konnte gegen Ende seines Lebens nichts mehr innehalten.
Sein Tod erschien auch uns als Erlösung.
Darauf bezieht sich das Gedicht, das ich als 16Jähriger einen Tag vor seinem Tod in Erwartung desselben nachdenklich dichtete, um selber ein wenig "frei" zu werden.

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