Immer durchschaue ich mein Lächeln.
Die Trauer schiebt es vor: Sie ist scheu
und will unerkannt bleiben, lässt sich
selten in die Karten blicken.
Ich komme einigermaßen mit ihr zurecht.
Eigentlich ist sie meine engste Vertraute,
eine Narbe, die nicht heilen will,
ein Stein, der mir nimmer vom Herzen fällt.
Groß und dunkel kommt sie daher …
Sie liebt Nächte ohne Mond und lässt sich
selten tagsüber blicken. Manchmal begegnen
wir uns – im Spiegel schaut sie mir ins
dunkle Aug' – wie ein bitterer Tropfen Honig.
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