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indem er sie über einen Lehnstuhl beugte, »Sie haben mir gesagt, daß Sie manchmal an Hämorrhoiden leiden. Ich werde Sie untersuchen und wenn Ihr Leiden tatsächlich ein wenig von Bedeutung ist, will ich Sie milder behandeln.« – »Niemals habe ich mich über etwas derartiges beklagt, mein Herr,« entgegnete Aimée bescheiden. – »Das macht nichts,« antwortete Rodin, indem er sie weiter gebeugt hielt, »das kann noch kommen. Es ist gut, wenn ich das jetzt schon bemerke.« Célestine half und bald lag die arme Aimée auf allen Vieren da, ohne sich rühren zu können. »Nein, tatsächlich, sie hat nichts,« sagte jetzt Rodin, »alles ist in gutem Zustand. Vorwärts, jetzt wollen wir sie züchtigen!« Man band ihr die Hände und Célestine ergriff die Rutenbündel. »Mach du den Anfang, Schwester,« sagte Rodin. »Ich möchte sehen, ob du wirklich[88] kein Mitleid empfindest,« fuhr er fort, indem er sich vor sein Opfer hinstellte. Er wagte nicht, sich zu kitzeln, weil man ihn sah, und so rieb er bloß den Schenkel auf dem sein steifes Werkzeug ruhte. Célestine hieb mit derselben Grausamkeit ein wie ihr Bruder, der sich, kaum noch halten konnten. Er eilte auf die Peitschende los, entriß ihr die Ruten und fing nun selbst mit solcher Heftigkeit zu peitschen an, daß alsbald Blut hervortrat. Die arme Unglückliche atmete kaum. Man sah ihren Schmerz bloß an den Zuckungen ihrer Arschbacken, die sich bald öffneten und bald wieder schlossen. Nun folgte derselbe Angriff wie bei der ersten. Aimée aber erriet seine Absichten und drückte den Popo fest zusammen. Er griff nochmals an, aber wieder ließ ihn eine unvermutete Bewegung Aimées abgleiten. »Das alles scheint mir nicht zur Strafe zu gehören, mein: Herr,« sagte sie, »ich bitte Sie, machen Sie endlich Schluß.« Rodin wurde noch wütender und die 200 Peitschenhiebe, die er ihr jetzt mit sicherer Hand versetzte, schienen seinen Zorn kaum besänftigen zu können. Sein rasendes Glied schien den Himmel bedrohen zu wollen. Célestine wollte auch diesmal wieder helfen, jedoch Rodin winkte ab. »Nein« sagte er, »man führe sie weg; sie soll acht Tage lang bei Wasser und Brot eingesperrt sein. Ich will ihr zeigen, was das heißt, sich mir zu widersetzen.«
Aimée ging mit gesenkten, Augen hinaus und der grausame Rodin verlangte nach einem Knaben.
Der Junge, den Célestine nun hereinführte, war ungefähr fünfzehn Jahre alt und schön wie Amor. »Sie haben verdient, bestraft zu werden,« sagte er zu ihm, »und Sie sollen es auch sein.« Rasch war die Hose unten und alles: Popo, Glied, Hoden, Bauch, Schenkel, der Mund, alles wurde abgeküßt und geleckt. Rodin drohte, mehr kennen und der Liebende nur noch die Unmöglichkeit beschmeichelte, schmähte und liebkoste. Er befand sich in jener wollustigen Auflösung, bei welchen die Leidenschaften keinen Herrn klagt hundertmal so viel peinigen zu können. Mit seinen schamlosen Fingern trachtete er danach, in dem Knaben denselben Zustand von Geilheit hervorzurufen, in welchem er sich selbst befand. Er kitzelte ihn. »Nun, da haben wir ja wieder Ihr unkeusches Benehmen,« sagte der Satir, als er Erfolg bemerkte, »ich wette, daß, wenn ich noch zwei Handbewegungen mache, alles auf mich losspritzt.« Der Lüstling näherte nun seinen Mund, um die Strahlen aufzufangen, die seine Berührungen hervorgerufen haben. Er selbst ist nahe daran, zu entladen.
»Ah,« sagte er, indem er aufstand und den Samen von seinen Lippen leckte, »ich werde Sie bestrafen.« Er faßt den jungen Mann bei den Händen und band ihn fest. Seine Küsse brannten auf dem Altar, auf dem er gewöhnlich zu opfern liebte und seine Zunge vertiefte sich vollständig darin. »Ah! Kleiner Schuft,« rief er aus, »ich muß mich an Dir für die Gefühle rächen, die du in mir hervorrufst.« Er nahm die Ruten, und während Célestine[89] ihn leckte, peitschte er das Kind, bis es weinte. Nun geriet Rodin in Verzückung, die nur unterbrochen wurde, um neue Opfer heranzuschleppen. Der Schüler wurde losgebunden und ein wunderschönes zwölfjähriges Mädchen kam an die Reihe. Auf sie folgte ein Schüler von sechzehn Jahren und nach ihm ein sechzehnjähriges Mädchen. So peitschte Rodin mit Hilfe seiner Schwester an diesem Tage sechszig Kinder aus. – Fünfunddreißig Mädchen und fünfundzwanzig Knaben. Der letzte war ein Adonis von fünfzehn Jahren, bei dem sich Rodin nicht länger halten konnte. Nachdem er ihn blutig geschlagen hatte, wollte er ihn ficken. Seine Schwester mußte ihn halten und er fuhr fluchend und alles zerreißend in den herrlichen Popo dieses schönen Engels hinein. Nachdem er wie ein Rasender entladen hatte, trachtete er das Kind wieder zu beruhigen, er gab ihm Bonbons und tröstete es, bis es Schweigen versprach. So mißbrauchte der Verbrecher das Vertrauen, das die Eltern der Kinder ihm entgegenbrachten, und über den wahrhaft raschen Fortschritt, den Knaben und Mädchen im Lernen machten vergaß jeder die Gefahren, die den Kindern in dieser Schule drohten.
»O Himmel,« rief Justine aus, als diese Orgien beendet waren, »wie kann man es wagen, solche Ausschreitungen zu begehen? Wie kann man in solchen Quälereien Vergnügen finden?«
»Ah, du weißt noch nicht alles,« erwiderte Rosalie, »höre, sagte sie, als sie in ihr Zimmer zurückkehrten«, »du kannst jetzt wohl begreifen, daß, wenn mein Vater bei jungen Mädchen einiges Entgegenkommen findet, er an ihnen ebenso handelt, wie er es soeben zu dem Knaben getan hat. Durch diese Vorsichtsmaßregel werden die Mädchen nicht entehrt und haben auch keine Schwangerschaft zu befürchten. Auch können sie einst mit Leichtigkeit einen Gatten finden. O, Justine,« fuhr diese liebe Kind fort ich selbst bin ja ein Opfer seiner Sinne geworden. »Mit sieben Jahren hat er mich entblättert und seither jeden Tag.« – »Aber, seit du erwachsen bist« unterbrach sie Justine, »bietet dir doch die Religion eine Zuflucht.« – »Ach, er erstickt ja in uns alle Ansätze zu einem Glauben,« fuhr Rosalie lebhaft fort, »das Wenige, was er mir über die Religion gesagt hat, erfuhr ich von ihm, nur damit seine Gottlosigkeit nicht durch meine Unwissenheit offenbar würde; aber ich habe niemals gebeichtet oder kommuniziert. Er macht diese Dinge; zu lächerlich, er ertötet in uns so sehr jeden Gedanken daran, daß wir an diese Pflichten der Religion entweder ganz vergessen, oder wenigstens eine solche Verachtung dafür empfinden, daß er keine Indiskretionen beim