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warum hast du es nicht genommen?« – »O, mein teurer Sohn, wie kannst du diejenige so grausam behandeln, die dich in ihrem Schoß getragen hat?« – »Dieser Dienst ist in meinen Augen nichtig. Als du an meiner Erzeugung arbeitetest, dachtest du nicht an mich, du wolltest nur dein Loch befriedigen. Das ist in meinen Augen kein Verdienst. Folge mir, Hure, wir wollen nicht länger schwatzen.« Bei diesen Worten ergriff er sie und zerrte sie an den Haaren in einen kleinen mit Cypressen bepflanzten Garten, den hohe Mauern umgaben, und in dem die Dunkelheit einer Gruft mit der Stille des Todes gepaart war. Dort erwartete schon Justine zitternd ihr Schicksal. Was sich den Augen der Frau von Bressac zuerst darbot, war auf der einen Seite eine breite Gruft, die auf sie wartete, und auf der anderen vier ungeheure Doggen, die vor Wut schäumten, da man sie seit der Entdeckung des Verbrechens mit bestimmten Absichten hatte fasten lassen. Als sie an diesem Schreckensort anlangten, schürzte Bressac selbst seiner Mutter die Röcke auf und seine unreinen Hände richteten sich nach den keuschen Reizen dieser ehrwürdigen Frau. Der Busen, an dem er gesogen hatte, erweckte jetzt seine Glut. »Putz weg,« sagte er zu einer der Doggen und wies auf eine der Brüste. Der Hund sprang an und unter seinen Zähnen spritzte das Blut nach allen Seiten hervor. »Hier auch,« fuhr Bressac fort, indem er auf die Scham hinwies. Ein neuer Biss folgte. »Ich hoffe, sie werden sie zerreißen und verschlingen,« fuhr das Ungeheuer fort, »binden wir sie an und beobachten wir die Wirkung.« – »Wie, du willst sie nicht in den Hintern ficken,« frug Jasmin. »Steck ihr doch dein Glied in den Popo, ich werde ihr dazwischen die Arschbacken zerfetzen lassen.« – »Eine glänzende Idee!« rief Bressac aus und alles geschieht so, wie Jasmin sagte. »Laß ihr auch noch die Brüste zerreißen, während ich sie ficke,« sagte Bressac zu seinem Liebling, »und Josef soll mich im Hinter bearbeiten und dabei Justine abgreifen.« Welch' ein Schauspiel folgte nun! Du allein konntest es sehen, großer Gott! Und du ließest nicht deinen Donner oder deinen Blitz die Welt erschüttern?
»Hören wir auf, ich würde sonst entladen,« sagte der Schurke nach einer kurzen Arbeitszeit, »und binden wir diese Hure an einen Baum.«[79]
Er zog sein Glied heraus und band sie selbst mittels eines Strickes derart an, daß ihr die Arme frei blieben und sie sich in einen Abstand von ungefähr sechs Schritten bewegen konnte. »Ach, die schönen Arschbacken,« sagte der Verbrecher, indem er den stark blutenden Popo seiner unglücklichen Mutter nochmals beastete, »welch wundervolles Frühstück für meine Hunde! Hure! Hunde haben mich gewarnt und Hunde werden dich strafen. Vorwärts, Jasmin, stachle die Tiere auf und du Josef nimm Justine von hinten vor; sie wird nachher zerrissen werden. Diese treue Dienerin muß desselben Todes sterben, wie ihre teure Herrin; dasselbe Grab soll sie vereinigen. Du siehst auch, daß ich es in Anbetracht dessen sehr tief graben ließ.« Die zitternde Justine weinte und bat um Gnade, allein ihre Henker antworteten auf ihr Flehen nur mit schallendem Gelächter. Nun stürzten die Hunde auf die unglückliche Frau Bressac los. Vergebens stieß sie sie zurück, vergebens machte sie Anstrengungen, sich ihren grausamen Zähnen zu entwinden, alle ihre Bewegungen stachelten die Tiere nur noch mehr an. Bäche von Blut färbten den Rasen. Währenddessen wurde Jasmin von Bressac und Justine von Josef in den Hintern gefickt. Die Schreie unseres armen Waisenkindes mengten sich schmerzvoll in die Klagerufe ihrer Herrin; bis Frau Bressac endlich dem Tode nahe war, Justine in Ohnmacht fiel und unsere Verbrecher von den süßesten Wonnen belohnt wurde, die die Natur überhaupt zu vergeben hat.
»Vorwärts, bringen wir diese Puten ins Schloß,« sagte Bressac, »der einen muß man den Garaus machen und die andere endlich mit ihrer Zukunft bekannt machen.« Man trug Frau von Bressac in ihre Gemächer, warf sie auf das Bett und da sie noch lebte, bewaffnete ihr unwürdiger Sohn die Hand Justines mit einem Dolch, ergriff ihren Arm und führte das Eisen nach dem Herzen seiner armen Mutter. Frau von Bressac starb, indem sie Gott um Gnade für ihren Sohn bat.
»Du siehst wohl, welch' entsetzlichen Mord du eben begangen hast,« sagte der Barbar zu der halb bewußtlosen, blutbedeckten Justine, »du wirst dafür schon bestraft, du wirst gerädert und lebend verbrannt werden.«
Damit stieß er sie in ein benachbartes Zimmer, sperrte sie dort ein, indem er den blutenden Dolch neben sie hinlegte. Dann öffnete er die Tore, spielte den Verzweifelten, schrie, daß ein Ungeheuer eben seine Mutter getötet habe, daß er die Verbrecherin noch mit der Waffe in der Hand eingesperrt halte und erbat flehend die Hilfe der Gerechtigkeit.
Allein ein schützender Gott rettete diesmal die Unschuld, denn Justines Maß war noch nicht voll. Bressac glaubte die Türe gut verschlossen zu haben; allein sie stand offen und Justine benützte den Augenblick, als alles im Hof zusammenlief.[80]
Sie enteilte rasch, flüchtete durch den Garten, dessen Türe offen stand und erreichte bald den nahen Wald.
Schmerzerfüllt warf sie sich unter einen Baum und begoß den Rasen mit ihren Tränen.
»O, mein Gott,« rief sie aus. »Du hast es so gewollt. So stand es in deinem erhabenen Willen. Verfüge über mich, mein Herr. Ich habe noch lange nicht so viel gelitten, wie du anders für uns littest. Wenn ich nur eines Tages des Sohnes würdig bin, den du dem Schwachen versprichst!«
Die Nacht senkte sich herab und Justine wagte nicht weiter zu gehen. Sie fürchtete auf der Flucht aus einer Gefahr in eine andere zu geraten. Um sich blickend bemerkte sie, daß sie sich in demselben Wäldchen befand, in dem sie vor zwei Jahren in einer ebenso peinvollen Lage übernachtet hatte. Sie legte sich nieder und verbrachte eine ungemein qualvolle Nacht. Der Tag war kaum erwacht, als ihre Unruhe sich verdoppelte. Solange sie sich in der Umgegend des Schlosses befand, war sie in einer gefahrvollen Lage. Sie stand daher rasch auf und flüchtete mit großen Schritten nach der nächsten menschlichen Ansiedlung. Bald erreichte sie den Marktflecken Saint-Marcel der fünf Meilen von Paris entfernt ist. Ein wunderschönes Haus war das erste, was sie beim