Justine oder vom Missgeschick der Tugend - Page 39

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Beichtvater zu befürchten hat. Manchmal vereinigt er die jungen Leute beiderlei Geschlechtes, deren er sich sicher fühlt; und in diesen Versammlungen wird in ihnen jeder Keim zur Religion oder zur Tugend erstickt. Andere wieder dürfen niemals an diesen Zusammenkünften teilnehmen.« »Welche Schlauheit!« rief Justine aus, – »Deren bedarf es auch,« antwortete Rosalie, »um zehn Jahre hindurch ein solches Leben genießen zu können.«[90]

»Komm, Justine,« sagte Rosalie einige Tage später, »beurteile mit eigenen Augen, was mein Vater mit meiner Schwester, mit mir, der Erzieherin und einigen seiner Günstlinge aufführt. Ich hoffe, diese Greuel werden dich überzeugen, daß ein anständiges Mädchen wie ich ungemein heftig leiden muß, wenn ihm die Natur nur Abscheu für alles das einflößt, was ihre Pflicht ist.« – »Ihre Pflicht? Niemals; sagen Sie Ihr Unglück.« – »Ach, der Grausame macht mir aus meinem Unglück Pflichten und ich wäre verloren, wenn ich mich widersetzen würde. Aber beeilen wir uns, die Klasse wird eben geschlossen. Begieb dich wieder dorthin, wo du das erste Mal zusahst, und passe gut auf.«

Um die wollüstige Szene, deren Justine jetzt ansichtig wurde, schildern zu können, müssen wir vorerst die Teilnehmer beschreiben.

Da war zuerst Martha, die Erzieherin, die wir schon als neunzehnjährige Schönheit gekennzeichnet haben, dann Rodins Schwester, Célestine, dann seine Tochter Rosalie; ferner ein sechzehnjähriger Schüler, namens Fierval, mit seiner fünfzehnjährigen Schwester, die Leonore hieß. Die Beiden waren außerordentlich schön, ähnelten sich stark und liebten sich sehr.

»Jetzt können wir uns also in aller Ruhe unseren Leidenschaften hingeben,« sagte Rodin, indem er sorgfältig alle Türen schloß. »Die Züchtigungen von heute Vormittag haben mich in einen Zustand versetzt, den sie sich nur durch diesen Anblick vorstellen können,« sagte er, indem er mit seinem harten und steifen Glied auf den Tisch klopfte, so daß sämtliche Hintern sich bedroht fühlten. Ja, sämtliche Hintern, denn unsere Leser müssen sich an den Gedanken gewöhnen, daß Rodin nur in diesem Tempel betete.

»Komm, teurer Engel,« sagte er zu Fierval und begann mit ihm zu züngeln, »komm, ich beginne mit dir, du weißt ja, daß ich dich anbete. Leonore ziehen Sie Ihrem Bruder die Hosen ab. Sie wissen ja– dieser wundervolle Popo muß von ihren Händen dargeboten werden. Ah, sehr gut!« Und der Schuft küßte, betastete und leckte, den schönsten Popo, den man sich vorstellen kann. Dann fuhr er fort: »Du, Schwester, kniee dich vor diesem jungen Mann hin und während ich ihn von hinten lecke, lecke du ihn von vorne. Du, Martha, schürze Leonore auf, ich will auch ihren Hinteren küssen können. Ja, so ist es richtig. Etwas aber fehlt noch. Rosalie, du schürze Martha auf und stelle dich so hin, daß ich eure beiden Hintern gleichzeitig betasten kann.« So blieb alles einen Augenblick lang, aber die Phantasie Rodins arbeitete zu stark, um das Bild nicht rasch zu verkehren. –

Folgendermaßen wurde die zweite Gruppe gestellt: Célestine kniete vor ihrem Bruder und leckte sein Glied. Leonore und Fierval mußten sich so aufstellen daß Rodin das Arschloch Beider gleichzeitig küssen konnte und mit der Rechten und der Linken bearbeitete er die Arschbacken Rosalins und Marthas.[91] »Versuchen wir etwas anderes,« sagte er nach einigen Augenblicken. »Ich muß peitschen, ich kann mich an diesem Vergnügen niemals sättigen. Ach, Leonore, die Küsse, die ich auf Ihren schönen Popo gedrückt habe, haben in mir nur das Verlangen wachgerufen, ihn auch grausam zu behandeln; aber ich möchte, daß Ihr Bruder mit dem Auspeitschen beginnt. Ich stelle mich dann mit einem Rutenbündel hinter ihm auf, und er soll es büßen, wenn er Sie schont.« Sein Wunsch wird erfüllt und während Rodin selbst von Martha geschlagen wurde, kitzelte ihm seine Schwester an den Arschbacken seiner Tochter. Wer würde es glauben? Fierval, der würdige Schüler Rodins, zeigte keinerlei Lust, seine Schwester zu schonen. »Vorwärts, mein Freund,« rief jetzt Rodin aus, »ficke deine Schwester steck ihn ihr von hinten hinein. Komm, ich will dich einführen, damit ich auch an deiner süßen Blutschande teilnehmen kann.« Dabei ergriff er Fiervals Glied, befeuchtete es mit seinen Mund und vereinigte dann die beiden jungen Leute. Er selbst schickte sich an, nachdem er die Hand des Knaben an die Clitoris seiner Schwester gebracht hatte, Fiervals Hintern zu ficken. »Setze dich rittlings auf Fierval,« sagte er zu Rosalie, »ich will deinen Popo lecken, Martha soll mich inzwischen weiterpeitschen und die Arschbacken meiner Schwester sollen in meinen Händen ruhen.«

»Teufel, gibt es denn ein größeres Vergnügen?«, fuhr der geile Bock fort, »aber doch halt! Ich will meine Tochter ficken.« »Unbeständiger Mensch, du bist mit nichts zufrieden,« unterbrach ihn Célestine. – »Du hast kein Recht, dich über Launen zu beklagen,« entgegnete Rodin, »aber bevor wir die Gruppe bilden, die auch sicher Samen kosten wird, wollen wir noch etwas anderes aufführen. Kniet euch alle derart nieder, daß Leonore mir ihren Popo, Fierval seinen Mund, meine Schwester einen Popo und Martha wieder einen Mund darbietet. Rosalie wird mein Glied in der Hand halten und mich von Altar zu Altar geleiten. Ich werde jedem meine Huldigung erweisen, worauf sie sich auf das Sopha stürzen und sich auf mein Gesicht niederhocken wird, wodurch ich gleichsam gegen meinen Willen gezwungen sein werde, ihre Arschbacken und ihr niedliches Arschloch zu küssen! .... Ah, kleine Schurkin!« sagte er zu Rosalie, als er mit der Reihe zu Ende, das heißt, in Marthas Munde war, »ah, kleines Lumpenweib, Sie sollen für die Schamlosigkeit bestraft werden, die Sie eben begangen haben. Sich den Popo vom seinem Vater küssen zu lassen, ihm die Nase hineinzustecken! Schamloses Geschöpf, ich werde Sie lehren, sich über Ihren Vater lustig machen!« Er erfaßte sie und während er sich von Martha lecken ließ, schlug er auf Rosalie mit einem Hammer los, bis sie in Blut gebadet war. Ueberall, wohin sein Instrument eine Wunde schlug, drückte er auch einen Kuß, saugten sich seine Lippen fest. Aber damit geschah ihm nicht genug. Der Verbrecher drang noch in den schmalen Wohnsitz des Vergnügens ein, er fickte seine Tochter von hinten,[92] während Fierval die gleiche Handlung an ihm vornehmen mußte. Vor sich hatte er den reizenden Popo Leonores, neben sich den Marthas und Célestines, und so drückte, küßte, zerriß und zerstieß er alles in

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Veröffentlicht / Quelle: 
Marquis de Sade: Die Geschichte der Justine. 1906
Prosa in Kategorie: 
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