Es war einmal im Himmel 9

Bild von Alf Glocker
Bibliothek

Nun kam es knüppeldick! Die Menschen pflegten nicht nur ihre Irrtümer, sie institutionalisierten sie! Anstatt sich Sorgen um die Welt zu machen, betete man ihn, den Lieben Gott an! Milliarden verbeugten sich vor einem Nichts, das er nicht war, nie sein wollte und niemals werden würde: Ein Popanz für die Eitelkeit von Spinnern!

Das war der angewandte Hirntod! Dafür hätte man kein kompliziertes Nervensystem gebraucht, dafür hätte die Erfindung der Schnecke genügt, die jedoch niemals geeignet gewesen wäre ein Ebenbild Gottes zu sein. Aber gerade darauf schien es doch anzukommen: auf das Schneckenhirn. Es sollte sich so wenig wie möglich bewegen...

Selbst der Liebe Gott rätselte darüber nach und darum herum, woher dieser angewandte Schwachsinn wohl stammen mochte. Er, der Mapa* (Mama und Papa zugleich) des Universums, der Urgrund der Schöpfung, das große ES, viel- oder ungeschlechtlich, und der Inbegriff der Kreativität, hielt sich für nicht damit vereinbar: dieses "Kind" war seines nicht!

Es zeigte deutliche Anzeichen für Schizophrenie, Jugend- und Altersdemenz und großangelegten Zerstörungswahn! Die Freude am Erleben kam nur ganz selten zutage. Die Angst vor der Wahrheit dominierte hingegen fast alle Köpfe! Und wie drückte sich das aus? Die Anamnese des Patienten "Mensch" wies beinahe sagenhafte Symptome auf.

Auf dem Gipfel ihres Werdegangs hatte sich die Menschheit in pseudowissenschaftliche Vorhaben verstrickt, die selbst dem Lieben Gott als nicht mehr lösbar erschienen. Die Vorgaben der "Neuzeit" hießen: Höher als hoch, weiter als weit, reicher als reich – und leider auch dümmer als dumm! Man überbot sich gegenseitig, wo man nur konnte, ohne Rücksicht auf Verluste.

Dabei übersehen wurden die echten Probleme, denen die Welt ausgesetzt war. Überall beherrschte der Unverstand jeden nur denkbaren Lebensraum! Niemand konnte mehr atmen, essen oder trinken, ohne sich dabei zu vergiften und diejenigen, denen alles egal war, wurden immer mehr! Die Umsicht und das reine Gefühl für Sachverhalte und Zusammenhänge geriet nicht nur ins Hintertreffen, es wurde vielerorts sogar verboten!

Der blinde Glaube an eine vermutete Himmelsmacht verbreitete sich wie eine schreckliche Seuche! "Und ich soll >lieb< sein?" fragte sich der Liebe Gott. "Ich kann mir nicht vorstellen wie ich das wieder gutmachen kann, was ich da angerichtet habe... Sie sprechen ein Urteil über sich selbst, das erschütternd ist. Nicht nur ich werde dadurch enttäuscht, sondern viele intelligente und weniger intelligente Lebewesen werden ganz einfach um ihr Dasein betrogen! Was für ein Jammer!"

*Astrit Anna Emilia Lindgren-Ericsson

Veröffentlicht / Quelle: 
Auf anderen Webseiten

Interne Verweise

Kommentare

24. Mai 2016

Blinder Glaube schadet nur!
Wirft die Leute aus der Spur ...

LG Axel

24. Mai 2016

Sehr anregend und lesenswert. Mein Kompliment für: Er, der Mapa* (Mama und Papa zugleich) des Universums. Klasse!
LG Monika