Wo kein Wille ist, da ist auch kein Weg - 26. Februar 2018

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von Marie Mehrfeld

Um für alle Kinder der Welt eine Basis für gleiche Rechte zu schaffen, wurde 1989 die Kinderrechtskonvention verabschiedet. Sie umfasst 54 Artikel zu Überleben, Schutz und Entwicklung und basiert auf den Prinzipien des Kindeswohls. Doch die Bomben schlagen weiter ein in Ost-Ghuta. Die Weltgemeinschaft nimmt es hin als das vermeintlich kleinere Übel, die Mittel sollen wieder einmal dem Zweck dienen. Welchem Zweck? Etwa dem Frieden? Glaubt das irgendein zivilisierter Mensch? Wieder einmal werden Kinder traumatisiert, verstümmelt, getötet, verlieren Väter und Mütter, ihr Zuhause, ihre Sicherheit. Erneut wird unheilbarer Hass in Kinderseelen gesät. Die Folgen der Ernte dieser unheilvollen Saat werden auch wir in absehbarer Zeit zu spüren bekommen. Mich bewegt das, und euch auch, das weiß ich. Kinder sind keine Rebellen, wollen eine heile Welt, wollen spielen, lachen, geliebt werden und lernen. Wofür werden sie bestraft? Wieder einmal erspart man uns die schlimmsten Bilder dieses Massakers, zu brutal, nicht zumutbar. Es scheint alles so weit weg zu sein, wir lassen uns nicht erschüttern, denn wir haben unsere eigenen Probleme. Die Zustände in den Mastställen der Schweine, nur zum Beispiel. Schwere Verstöße gegen den Tierschutz, zweifellos sehr kritisch zu betrachten, aber wo bleibt der Menschenschutz? Sind wir nicht eine Welt? Man lebt hilflos darüber hinweg, verschließt Augen und Ohren und verdrängt unabhängig von Ethik, von Moral immer wieder, dass wir an jedem Konflikt mit verdienen, denn unsere Waffenproduktion schafft Arbeitsplätze in unserem Wunderwohlstandsland. Nach langem Zögern wird das russische Veto zurück genommen, eine 30-tägige Feuerpause wird beschlossen, um die Toten zu bergen und zu bestatten und die Verwundeten zu versorgen, wir wissen aus Erfahrung, dass sie nicht eingehalten werden wird. Das ist einfach nur zynisch. Wo kein Wille ist, da ist auch kein Weg. Eine Lösung kenne ich nicht, möchte es dennoch benennen, unbedingt, vielleicht auch, um mein schlechtes Gewissen – etwas - zu beruhigen. Was mir nicht gelingen wird.

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