Justine oder vom Missgeschick der Tugend - Page 143

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sind fünfhundert Louis, sind Sie zufrieden?« – »Nein, das heißt nicht zahlen.« – »Ah, Köstliche! Entzückende!« rief Verneuil. »Da sind noch weitere tausend; Sie sind die liebenswürdigste Frau, die ich je gesehen habe. Ah! Hure! ich triumphiere, du gehörst jetzt mir. Knaben, reibet mein Glied, während ich den Hintern dieser Metze tätschle; Ihr, Opfer, bleibt unter meinen Augen. Ei, Madame, etwas stößt das Taschentuch zurück; ich glaubte eine Scham zu bedecken und entdecke ein Glied. Teufel, welch ein Kitzler! Entfernen Sie die Hülle rasch! Da Sie mehr Mann als Frau sind, steht mir die Illusion frei; Sie brauchen nichts zu verbergen.« Der Wüstling rieb und[337] leckte diesen Auswuchs, der großartig genug war, um die Besitzerin in den Zustand zu versetzen, mit Erfolg die Rolle eines Mannes zu spielen. »Sie müssen ausschweifend im ärgsten Grade sein,« meinte Verneuil; »Sie dürften alle unsere Geschmacksrichtungen teilen.« Zugleich senkte er drei Finger in ihren Arsch, wodurch sich die Klitoris sofort aufstellte, so daß Dorothea einen Lustknaben zu bearbeiten wünschte. Verneuil ist ihr dabei behilflich und packt kräftig die Hinterbacken der Messaline, während sie stößt. »Soll ich Sie quälen?« fragte er sie; »die Opfer frage ich nicht, wohl aber Sie.« – »Tun Sie mit meinem Arsch, was Sie wollen,« entgegnet Dorothea; »er wird alles erdulden.« Verneuil kneift ihre Hinterbacken, so kräftig, daß die Hure sogleich entladet. »Nun also,« fuhr er fort, da er sie schwelgen sah, »geben Sie zu, daß nur die Qual die Ejakulation beschleunigt? Henker oder Opfer, ich kenne nur diesen einen Weg zum Erfolg.« – »Und um diese Hintern, die Sie hierher gestellt haben, bekümmern Sie sich gar nicht?« – »Der Zustand, in den ich sie versetzen werde, wird Ihnen bald das Gegenteil beweisen,« entgegnete Verneuil. Er näherte sich ihnen und sagte: »Sehen wir, welche der beiden Frauen mutiger ist.« Er kneift zugleich in grausamer Weise die rechte Brust der Gräfin und die linke Hinterbacke Justinens. Obgleich sich seine Nägel fest in die letztere vergruben, hielt sie doch stand; nicht so Frau de Gernande. Der Ruchlose hatte ihre Brustwarze derart gequetscht, übrigens fühlte sie sich so schwach, daß sie fast in Ohnmacht fiel. »Göttlich!« sagte er zu Dorothea, der er Mund und Kitzler leckte und das Arschloch rieb, »das ist köstlich! Diese Zuckungen liebe ich bis zur Raserei. Und Sie, Madame, geraten Sie in Hitze, wenn Sie leiden sehen?« – »Wie Sie sehen,« erwiderte die Tribade und zeigte ihre vom Sekret ihrer Scheide triefenden Fingerspitzen; »ich glaube, wir handeln nach fast gleichen Grundsätzen.« – »Ich wiederhole, Madame, nur der Schmerz bewirkt den Erguß.« – Der Hurenkerl erigierte, zwischen den Lustknaben und Dorothea stehend, wie der Stier neben der Färse. »Dummes Geschöpf!« schrie er und packte mit einer Hand seine Schwägerin, mit der anderen eine mehrfach geflochtene Peitsche, die er stets in der Tasche hatte, »verzagtes Ding, du verstehst also nicht zu leiden? Nun, du sollst für deine Schwäche bestraft werden!« Er steckte sein geiles Glied in Justinens Hand und befiehlt ihr, es zu reiben, während Dorothea, die er mit einer zweiten Peitsche versieht, ihn, während er die Gräfin stäupt, geißeln muß; die Lustknaben müssen[338] indes ihre Hinterbacken seinen Blicken darbieten. Der Akt beginnt. Peitschen und gepeitscht zu werden war eine der heftigsten Leidenschaften Verneuils; dreiundzwanzig Minuten lang saust sein kräftiger Arm über den schönen Hintern der Gräfin; sie ist zerfetzt von der Mitte des Kreuzes bis zu den Fersen; ihm geschieht desgleichen. Das Blut spritzte nach allen Richtungen; nichts war so merkwürdig, als diese Mischung von Flüchen auf der einen, von Klagen und Schreien auf der anderen Seite. Allzusehr mit ihrem Auftrage beschäftigt, um die Stimme ihres Herzens zu hören, rieb Justine aus Leibeskräften das enorme Glied Verneuils, ohne es zu wagen, um Gnade für ihre Herrin zu bitten. Sie hätte ihr gerne die schrecklichen Hiebe erspart, wenn sie es vermocht hätte, aber sie begann allzugut die Unbeugsamkeit dieser Verbrecherseelen einzusehen, als daß sie es versucht hätte, diesen zu erweichen. Da bemerkt Verneuil ihre Ungeschicklichkeit im Reiben. »Was ist's denn mit dieser kleinen Hure?« fragte er, sich ihrer bemächtigend! »ha, Hure, ich will dich lehren, ob man ein Glied wie das meinige so reibt.« Er steckt es in Dorotheas Hände, und überläßt es ihr, schneller oder langsamer, je nach dem Kitzel, den er empfindet, zu reiben, während er die süßen, feinen Hinterbacken unserer interessanten Justine aus Leibeskräften drischt.

Ein Instrument, mit dem sie während der unter Lüstlingen zugebrachten Zeit gegeißelt worden war, hatte ihr derartige Schmerzen bereitet; jeder Striemen drückte sich mindestens eine Linie tief ins Fleisch und hinterließ, außer einem entsetzlichen Schmerz, so blutige Spuren, als ob man sich eines Messers bedient hätte. Sofort ist sie ganz wund. Sodann lehnt Verneuil die beiden Opfer Bauch an Bauch aneinander; beständig von Dorothea gerieben, peitscht er sie ein zweitesmal, aus Leibeskräften bald die eine, bald die andere stäupend. Die Gräfin, von dem dreimaligen Blutverlust erschöpft, wankt, verliert das Bewußtsein, fällt und reißt Justine mit sich; beide liegen nun auf der Erde und schwimmen in ihrem Blute. Verneuil stürzt sich alsbald auf seine Schwägerin und bringt sie wieder zu Bewußtsein durch eine neue Quälerei, die, so natürlich sie auch ist, dennoch die Unglückliche durch das Mißverhältnis zwischen ihren und des Angreifers Organen zerreißt. »Peitschen Sie mich! Peitschen Sie mich!« ruft Verneuil Dorothea zu; »lagern Sie Justine auf mein Kreuz und zerfetzen Sie uns beide?« Von Dorothea vollendet bedient, noch mehr aber infolge der Monstrosität dieses Aktes schäumt der alte Faun; er stößt Gotteslästerungen[339] aus und unter lauten Schreien entladet er sich; er beweist seiner Umgebung, daß die Natur, die ihn in Bezug auf sein Glied besser versorgt hat, wie seinen Bruder, ihm auch, sowohl was die Menge des Spermas als auch das Maß seines Taumels betrifft, den Vorzug gegeben hat.

»Nun, Madame,« fragte er Dorothea, »wie finden Sie meine Ausschweifungen?« – »Prächtig,« erwiderte diese, »doch dachte ich nicht, daß Sie in die Scham ficken.« – »Ich ficke überall hin, mein Engel; wenn nur mein ungeheures Glied verwundet oder zerreißt, ist es mir gleichgiltig, was ich bearbeite.« – »Doch geben Sie dem Hintern den Vorzug?« – »Sie

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Veröffentlicht / Quelle: 
Marquis de Sade: Die Geschichte der Justine. 1906
Prosa in Kategorie: 
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