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werden mich doch nicht dadurch beleidigen wollen, daß Sie daran zweifeln? Soll ich, um Sie zu überzeugen, einen Knaben von hinten ficken?« – »Nein, lieber mich, wenn Sie mich überzeugen wollen; da, ficken Sie!« Der Wüstling gerät bald in Erektion und steckt sein Glied tief in ihren After. »Quälen Sie doch diese zwei Frauen, während ich Sie sodomiere, ich bitte Sie inständigst,« sagte Verneuil. Die Metze läßt sich das nicht zweimal sagen; während sie bearbeitet wird, gräbt sie ihre krummen Nägel tief in das Fleisch der Gräfin und Justinens. Beide entladen sich, indes die Opfer weinen; während sie ergießen, beißen sie die Zunge der Lustknaben, die sie liebkost haben, daß sie blutet.
»Jetzt genug,« sagte Verneuil zu Dorothea. »Sie sind ein prächtiges Geschöpf; bald wollen uns wir wieder ergötzen.« – »Ich werde Ihnen alle möglichen Genüsse verschaffen,« sagte Dorothea; »je mehr wir uns kennen lernen, desto mehr werden wir – ich hoffe – an uns Gefallen finden.«
Beide suchten wieder die Gesellschaft auf. Justine blieb mit ihrer Herrin allein.
Die anderen waren während dieser Szene auch nicht untätig geblieben; aber nicht so fix wie Verneuil und nicht so eilig im Samenverlust, hielten sie erst bei den einleitenden Akten, als Verneuil und Dorothea herbeikamen. D'Esterval, Bressac und Gernande waren bei Frau de Verneuil. Die drei Frevler hatten diese arme Frau entkleiden lassen, ohne ihr Zeit zu geben, sich von der Reise zu erholen. Der grausame Gernande überredete seine Schwägerin zu einem Aderlaß, der sie sehr erfrischen würde. Man machte sich eben daran, als Verneuil und Dorothea eintraten. Die hübsche Frau de Verneuil, bereits nackt, zeigte sich von ungewöhnlicher Schönheit, höchst regelmäßig gebaut, frisch und anmutig wie die Göttin der Schönheit. Doch das, was bei anderen Mitleid und Bewunderung, erregt hätte, trug ihr noch mehr[340] Schmähungen und Verachtung von Seiten der Lüstlinge, insbesondere des Bruders, ein. Nach einer sehr genauen Prüfung der Schönheiten dieser herrlichen Frau, nahmen die Beschimpfungen und Mißhandlungen ihren Anfang. Bressac und d'Esterval schonten sie ebensowenig wie Gernande; das unglückliche Opfer wurde nacheinander gezwickt, gebissen und geohrfeigt; die schöne Haut ihres Halses und ihrer Hinterbacken wurde an mehr als zwanzig Stellen gequetscht; sie mußte abwechselnd Mund. Scham und Arsch preisgeben; des ersteren bemächtigt sich Gernande, d'Esterval der zweiten, Bressac des letzteren; Verneuil bearbeitet nochmals Dorothea von hinten und entladet ein drittesmal, während er die Hinterbacken seines Neffen beständig streichelt.
»Dinieren wir jetzt, Freund,« sagt Verneuil, zu seinem Bruder; »wir müssen uns wieder einmal stärken. Die Trunkenbolde kommen – wie es heißt – erst mit dem Glase in der Hand zu Bewußtsein, ebenso natürlich die Wüstlinge mit dem Gliede in dem Hintern; die Bestimmung ist erfüllt, beklagen wir uns nicht.« Nach einem überaus reichlichen und erlesenen Mahle löste sich die ganze Gesellschaft während einer Promenade auf; Gernande befahl Justine, ihm in ein Gartenhaus zu folgen, wo er mit ihr sich in ein Gespräch einließ.
Er verlangte zunächst einen genauen Bericht über das, was sein Bruder mit seiner Frau getan hatte; da aber Justine nur oberflächlich die Vorgänge streifte, befahl er ihr, alles mit der größten Genauigkeit zu schildern. Justine tat dies. Sie beklagte sich darüber, daß sie ebenso hart behandelt wurde wie Frau der Gernande. »Laß mich einmal sehen!« sagte der Graf, und amüsierte sich im höchsten Grade bei dieser abscheulichen, grausamen Prüfung. »Aber meine Frau,« sagte der Bösewicht, »ist doch wenigstens nicht so mißhandelt worden?« – »Ganz ebenso!« – »Ah, gut, ich wäre böse, wenn mein Bruder diese Hure geschont hätte.« – »Sie verabscheuen sie also, mein Herr?« – »Unendlich, Justine. Ich werde sie nicht lange behalten, denn nie sah ich eine Frau, die mir mehr Abscheu einflößte; aber weißt du auch, daß Verneuil ein noch viel größerer Wüstling ist als ich?« – »Das ist wohl schwer möglich.« – »Es ist doch so; die göttlichen Freuden der Blutschande, verschönt durch die der Grausamkeit, sind seiner verderbten Seele am teuersten. Du weißt nicht, welches sein Hauptgenuß ist?« – »Kinder, die Peitsche, Greueltaten.« – »All das ist nebensächlich; die Blutschande ist seine größte Freude. Du wirst ihn morgen diesen Frevel auf fünf oder sechs[341] verschiedene Arten betreiben sehen. Dieses schöne Weib, das du für die Kammerfrau der Frau de Verneuil hältst und die etwa vierzig Jahre zählt, ist eine unserer Schwestern, eine Tante Bressacs, die Schwester seiner Mutter, deren durch ihren eigenen Sohn verursachten Tod du so lange beweint hast. Unsere Familie, liebe Justine, ist die des Oedipus; es gibt keine Art des Verbrechens, die nicht in ihr verübt wurde. Wir verloren unsere Eltern im Kindesalter; böse Leute behaupteten, wir hätten zu ihrem Tode beigetragen; das war wohl möglich; wir erlaubten uns so viele Schelmenstreiche, daß dieser wohl auch darunter sein konnte. Wir hatten drei Schwestern; die eine, die vor dem Tode unserer Eltern geheiratet hatte, wurde von Bressac ermordet; die zweite fiel unseren Freveltaten zum Opfer; die dritte siehst du hier; wir verheimlichten ihr ihre Abstammung. Auferzogen wie eine Magd, brachte sie mein Bruder nach seiner Heirat bei seiner Frau unter; sie heißt Marceline. Die junge Person, die du gleichfalls für eine Dienerin der Frau de Verneuil hältst, ist eine Tochter der Marceline und meines Bruders, also zugleich seine Tochter und seine Nichte. Sie ist die Mutter der beiden Kleinen, die du bewundert hast, und gleichfalls meinem Bruder gehören. Beide sind wohl noch jungfräulich; doch will Verneuil dem hier ein Ende machen; wenn er sich an dem Mädchen ergötzt, so genießt er zugleich seine Tochter, seine Enkelin und seine Nichte. Nichts erfreut ihn so, als diese Auflösung aller chimarischen Bande; das ist sein höchster Genuß; doch da er sich nicht begnügt, sie bei seinen illegitimen Kindern zu zerreißen, tut er es auch bei seinen ehelichen.« – »Ich wußte es, mein Herr.« – »Aber du solltest erst sehen, wie er seinen Sohn erzieht, wie er ihn nach seinem Beispiel alle sozialen Institutionen über den Haufen zu werfen heißt. Du wirst sehen, wie dieses Kind seine Mutter behandelt, wie er alle religiösen und moralischen Vorurteile mit Füßen getreten hat. Er ist köstlich, ich bete ihn an: ich wollte heute Nacht bei ihm schlafen, doch will der Vater,