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wichtiges Gut. Die Eltern sind für die Jungen eine Quelle der Erfahrung und ihr Lager hat deshalb Autorität.
Die Zusammenkünfte der vier Kindergruppen im Elternlager können nicht mehr zu einer direkt körpersprachlichen Rundumkommunikation aller mit allen führen. Die aus dem Norden kommende Gruppe lagert sich im Norden des Elternhauses, die aus dem Süden im Süden usw. Die Teilnehmer des Treffens sind also um das Elternhaus gruppiert - mit dem Gesicht zu ihm - dem Bauernhof - und sie senden Delegierte ins Elternhaus, unter denen dann wieder eine körperkontaktliche Kommunikation möglich ist.
Ein Delegierter hat körperkontaktliche Kommunikation innerhalb seiner Gruppe und in der Gruppe aller Delegierten. Der Kontakt eines Delegierten mit den Delegierten der anderen Gruppen wird zu seiner numinosen Macht, er geht gleichsam - im Allerheiligsten - mit Gott um. So erhält er in seiner Gruppe eine ausgezeichnete Stellung, eine Führer- und Priesterstellung, geht er doch direkt mit den oft nur noch vom Hörensagen bekannten Alten um, die man lieben muß, auch wenn sie strenge walten, denn du sollst Vater und Mutter ehren – und auch mit seinen legendären Geschwistern.
Es ist wichtig, daß eine Gruppe beim Treffen im Elternlager ihren Platz kennt, ihre Identität gegenüber den anderen Gruppen wahrt - sich abgrenzt. Einer muß zu seiner Gruppe stehen, darf gegen die Eltern keine intriganten Bündnisse mit Onkeln und Tanten schmieden, Keile zwischen den Ahn und die Gruppen treiben. Jede Gruppe muß also das für sie Typische – das von Alters her Gewohnte - am Elternhaus wiederfinden - gib den Hundsrück nicht auf, nicht das Saarland. Man muß sich und den Seinen eine Heimat schaffen.
Dieses Gewohnte muß im Alltag des Kinder-Lagers etabliert werden. Wie aber kann im Alltag des eigenen Lagers Typisches gegenüber den im Elternlager zusammenkommenden anderen Gruppen geprägt werden?
Naheliegend ist die Identifikation mit der Himmelsrichtung, in der das Kinderlager zum Elternlager liegt. Die Richtung, in der vom eigenen Lager aus das Elternlager liegt - Niederbayern, Oberösterreich - ist sinngebend genug und identifiziert numinos eine Gruppe innerhalb der Gesamtheit.
Während die Zusammenkunft im Elternlager eine volle Runde war, stehen die Zusammenkünfte im Kinderlager im Zeichen der Richtung zum Elternlager, ja viele Zusammenkünfte im Kinderlager werden nichts anderes sein, als Vorbereitungen für eine oder Schlußfolgerungen aus einer Zusammenkunft im Elternlager - oft anläßlich des Besuchs eines Delegierten aus dem Elternlager oder den reihum in den Gruppen beherbergten alten Eltern. Gerichtet zum Elternhaus oder zum Wohnort des zu Besuch weilenden Angehörigen, zum Austragshäusel, zu Gottes Tempel gelagert und wartend auf die Kunde aus dem Hause der großen Gesamtheit.
Während das ursprüngliche Lagerzeichen ein Mal in der Ebene war, um das herum man sich versammelte, ist im Kinderlager das Merkmal die Richtung zum Elternlager. Eine Richtung wird am besten mit einer - Stein - Allee - zum Silbery Hill - gekennzeichnet.
[Die Neugründung eines Stammes und Gesundung einer Familie muß diesen Mythos aus der Fantasie schaffen. Fantasie ist die Wahrheit des Kollektiven, Heimat, Geborgenheit. Das heilende Zimmer im kalten All erfinden. Kreatives Schaffen kommt von Gott und nicht vom Menschlein - den Bauernhof, an dessen einem Ende in Zielrichtung ein Mal steht. So erlebt das Kinderlager täglich die Ausrichtung auf das Elternhaus, vertraut und geborgen. Die Ausrichtung der Kirchen nach Westen, die Ausrichtung nach Mekka im Islam, das quadratische Weltbild der Chinesen, sind ganz real und praktisch in allen Alltagssituationen, denn der Mensch kann ohne das nicht sein. Erst gegen den Himmel gerichtet - Hochreligionen, Philosophie, abgehoben - oder in die Kanalisation - kriminell entwurzelt, Babylon - wird der Mensch rassistisch, auserwählt, vom Quadratparadigma losgetrennt, in der realen Welt verlassen. Für die Menschen den Bauernhof schaffen, die Fantasien realisieren, denn sonst leben sie im Wolkenkuckucksheim.] ...
Im Elternlager aber, das selbst nicht ausgerichtet ist, muß das Elternhaus das Mal für jede der vier Gruppen sein - das ist der Grund, weshalb es nur vier Kindergruppen im 20 km Radius rund um das Elternlager geben kann, da bei mehr Gruppen ihre Identifikation am rechteckigen, am besten quadratischen - Vierkanter - Elternhaus unklar wird. Das Mal des Elternhauses muß für jede der vier Gruppen identisch sein dem Mal jedes einzelnen Kinderlagers. Diese benötigen also je unterschiedliche Male – wie die verschiedenen Farben, die einst den Kindern zugeordnet wurden. Das Mal des Elternhauses muß in den vier Himmelsrichtungen jeweils klar identifizierbar sein - im Extremfall eine Säulenfigur, die in jeder Himmelsrichtung einen spezifischen Menschen zeigt - nicht nur zwei, wie Janus. Es geht um die heilige Vier, die vier Großeltern, die jeder hat.
Die Richtung des Kinderlagers zum Elternlager ist das wesentlichste Merkmal, das in jedem Fall gültige Faktum, nie kann man es weg eskamotieren. Das erste, was man von einem Menschen außerhalb des Elternlagers wissen will, ist, woher er kommt. Dann ist wichtig, wann er geboren ist, nämlich wo er in der Reihe seiner Ahnen steht - innerhalb Ortega y Gassets Fünfjahresgenerationenfrist. Erst im Gewühle des Elternlagers, im Gedränge des Volksfestes, kann sich das Kind verlaufen. Im Elternlager verliert der Begriff der Richtung zu ihm jeden Sinn und so muß das Mal des Hauses selbst die vier Himmelsrichtungen schaffen.
Für die im Westen und Osten Wohnenden ist der Sonnen-Auf- und Untergang das wichtigste Richtungsmerkmal. Für das Ostvolk ist die zwischen der Allee am Horizont untergehende Sonne das Symbol der Herkunft. Als Mal für die zwischen der Allee untergehende Sonne stehen zwei Senkrechte - ein gespaltenes Mal - zwischen denen für die im Osten des Elternhauses Lagernden die Sonne untergeht. Für die im Westen des Elternhauses Lagernden können dieselben zwei Senkrechten, zwischen denen die Sonne aufgeht, als Mal dienen. Als Mal für das Südvolk kann diejenige Seite des Males gelten, die den ganzen Tag über in der Sonne liegt, als Mal für das Nordvolk kann die Seite des Males gelten, die den ganzen Tag über im Schatten liegt.
Im Elternlager steht also ein in Ost-West-Richtung gespaltenes Mal. Vor diesem weiß jeder aus den Kinderlagern, auf welcher Seite er sich niederzulassen hat.
Drittens. Nach einiger Zeit werden weitere Generationen sich aus den Kinderlagern ausbreiten und Nachkommenlager errichten. Dabei ist zu beachten, daß sich das Ostvolk nur innerhalb des Ostsegments nach Osten, Norden und Süden ausbreiten kann. Das