Die Entwicklung der Welt - Page 9

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Lebewesen bei Vernichtung ihrer Umwelt.

Wenn das erfolglos ist, den Weg zur drastischen Menschheitsverminderung und danach gottgewollten Ordnung finden.

In der Verzweiflung gilt einzig, daß jeder Mensch, der dir begegnet, ein Bruder ist, eine Schwester, vom selben Unglück bedroht. In verbiesterter Situation sind es die Angehörigen am allerwenigsten. Wer nicht verläßt Vater und Mutter, die eigenen Kinder, ist des Lebens nicht würdig.

Das schandhaft Verwerfliche des den andern herab machenden, schädigenden, ihn verdrängenden Macht- und Konkurrenzkampfes.

Der Graus der Politik. Das Brudertum zum Tier erfordert menschliche Dezimierung und Rückgabe von Umwelt. Das Zusammenleben mit dem Tier muß gelöst werden, denn im Grenzbereich werden vor allem die Raubtiere eher im Menschenbereich jagen als im Tierbereich, da es für sie einfacher ist, Haustiere zur Strecke zu bringen, als Wildtiere - Raubtiere als Kulturfolger und pervertiert als Müllhaldenfresser. Wenn der Mensch in seinem Bereich die Raubtiere tötet, was immer sein Recht war, rottet er damit auch immer wieder die Raubtiere des Tierbereichs aus. Dagegen errichtete Zäune weist den Tieren zu kleine Gebiete zu. Zäune sind aber zur Zeit die einzige Methode - Reservate. Den Tieren einen ganzen Kontinent geben - Großinseln, Madagaskar - einen eigenen Planeten - wie Gott uns die Erde gab innerhalb der Millionen anderen im All. Das erscheint alles hoffnungslos. Die Vertiefung dieser Thematik an dieser Stelle des Evolutionsstücks erscheint inadäquat, als ob man einen Grobentwurf macht und dabei ein spezielles Detail bis ins Einzelne durcharbeitet. Das erscheint aber nur unserem pompösen Denken so. Zum Beispiel sollte die Menschheit eine unerschöpfliche mineralische Ressource erschließen, die mit Wasser und Sonnenlicht primitive Lebewesen ausgiebig ernährt. Dafür wird der Menschheit ein Promille der Landfläche der Erde und ein Promille des irdischen Wassers zugeteilt. Biomassenproduktion in einem geschlossenen Kreislauf als Wernher von Brauns knabenhafter Weltraumauswanderungstraum, ein Staubkorn von Wirklichkeit, das zur zukünftigen Gesundheit wird. Kein Weltwasser aus den anderen neunhundertneunundneunzig Promille des Planeten darf ab da von der Menschheit verwendet werden. Auf ewig darf nichts das ein Promille-Territorium der Menschheit verlassen und die Menschheit darf keinerlei Luftverschmutzung begehen. Dennoch ist der Mensch Teil der Natur, darf sich nicht verzomben und verenocken. Die Menschheit hat über Nacht die übrigen neunhundertneunundneunzig Promille des Erdballs dem menschenlosen Leben zurückzugeben, verschwindet wie ein Spuk, eine inverse Atomkatastrophe, in der eine schlagartige Reduzierung der Menschheit eintritt, aber nicht im Sinne der Arche Noah oder eines auserwählten Volkes, um danach die Erde wieder heuschreckenartig zu überschwemmen. Die Menschheit reduziert sich für einen Rückzug auf immer. Sie garantiert die ewige Zahl von fünf bis zehn Millionen Individuen in einer stabilen Lebensform, auf dem ihr zugehörigen Territorium. Dem im Charme des kleinen Professors jeden totalitären Zug nehmen. Die Menschheit schafft im eigenen Verdienst, durch Technik, auf ihrem Promille der Erde eine neue Umwelt und lebt dort als Freßräuber von den die mineralischen Stoffe mit Wasser und Licht in Biomasse umwandelnden Mikroben. Die Menschheit als Schöpfer ihres eigenen ewigen Systems im Einklang mit der Natur. So wollen wir mit denen, die unseres Geistes sind, hinaus ziehen und eine Menschheit nach diesen Prinzipien gründen, wie die christlichen Urgemeinden - siehe ich mache alles neu. Wir bauen ein alternatives Leben - Bauernhof - und lassen neunhundertneunundneunzig Promille des Bodens den wilden Tieren. Die nicht unseres Geistes sind Ungeziefer im Vergleich zu den brüderlichen Tieren. So grausam das scheint, Jesus sagte, er kommt mit dem Schwert. Wir ziehen in das uns zustehende Territorium und überlassen die Welt dem Jüngsten Gericht. Es geht darum, daß die Gesamtmenschheit dieses System errichtet. Wenn dabei auch nur ein einziger Dreckskerl durch die Lappen geht, war alles umsonst. Brainstorming, Gesprächskreise, Reviewverfahren über die Rückgabe der Erde an die Natur verordnen, auch einem selbst. Erschließung von der Tierwelt nicht zugänglichen mineralischen Nährstoffen als eigentlicher Evolutionsgewinn, als neuen Lebensraum auf den Schultern der tierischen Ahnen. Reduzierung der Menschheit, damit sie auf einem Promille der Erde wohnen kann entsprechend dem Paradigma der kleinen Bevölkerungen - gegen den Wahnsinn der Vierzig-Millionen-Megacities. Hermetischer Abschluß der auf immer in Cleverness erbsündigen Menschheit von der übrigen Natur, endgültig und nicht in Naturparkmentalität. Denn jede Hybris führt zur Sintflut. Vor zehntausend Jahren bemächtigte sich der Mensch der Tierwelt, begab sich endgültig der Natur. Im blutigen Ringen schuf er Gott, Tempel, Kirchen. Seine privaten Kinkerlitzchen sind vollkommen nichtig - WC, Heizung, Villen, Wandmalereien und Verzierungen. Bannung der Leere und des schlechten Gewissens durch Kult und Ästhetik, Schmuck und Luxus. Es geht nur um Erhalt und Aufzeichnung des erarbeiteten, archetypischen Materials - Medien als wahres Priestertum. Kunst hat nur wert, insofern sie sich auf Gott und das ihn Bedeutende bezieht, sie es auszudrücken sucht, sie über den Urgrund reflektiert. Als er vor Jahren diesen Bestand sich und den Seinen rettete, war er in apokalyptischer Not. Das Nachdenken über individuelles Schicksal, Tod, Jenseits, ist ein spießbürgerlicher Zeitvertreib. Mit Gott, Moral, Ethik die ehemals einzig relevante Natur fortsetzen und das als erlösend, paradiesisch, gut, im Gegensatz zum Bösen erweisen - der ideologisch gesetzten Verachtung des Individuums entspricht sein aktueller Selbsthaß. Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst ist der einzige Weg. Seit dreihundert Jahren hat sich die Menschheit Gottes enthoben. Der private Genuß über das franziskanische Maß hinaus hat sich zur herrschenden Demokratie erhoben. Die Fortsetzung der Natur ist nicht mehr das Ziel. Es wird nun endgültig aus gebeutet.

Christentum. Wenn es mit der Eingebung Gottes in die Menschheit noch um ein Prinzip geht, die Menschenart als ganze zur Einbettung in die Natur zu bringen, wie andere Tiere eingebettet sind in ihre Umwelt durch andere Tiere und Räuber, dann hat das Christentum diesen Ansatz grundsätzlich durchbrochen. Das Christentum kümmert sich nicht um das Ganze, um die Gemeinschaft, sondern um das Individuum und seine direktes Umfeld - die zwei oder drei in seinem Namen - um die Urgemeinde - Horde - um das Ich. Das individuelle Leben und der individuelle Tod werden zum um und auf, die persönliche Glücksseligkeit - Himmel, Hölle, Fegefeuer - die individuelle Auferstehung in der Ewigkeit. Um die Menschheit als Ganze und diese wiederum innerhalb der Natur mit allen anderen Lebewesen, also um das irdische Leben als Ganzes, kümmert sich das Christentum nicht, es erzeugt im

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