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denken können. Sie besaß eine wundervolle Haut, einen saftigen, vollen Hintern, und war sicherlich noch unberührt. Mein rasender Penis durchbohrte sie rasch; ich gelange tief in ihre Scheide und entleere meinen schäumenden Samen; meine niedergeschlagene Tochter wird ihrerseits Mutter. Das, meine Freunde, war der Ursprung von Olympias Geburt, die Sie mich täglich in Ihrem Serail bearbeiten sehen und die also die dreifache Ehre genießt, meine Tochter, meine Enkelin und meine Nichte zu sein. Ich ging mit Helene bald von der Blutschande zur Sodomie über. Ich bearbeite dieses köstliche Ergebnis meines Hodens von hinten. Vom Hintern gehe ich zum Mund über; sie bot mir tausend Genüsse, die meinen rasenden Begierden kaum genügen konnten.[245] Müde geworden vom Ergießen des Samens, peitsche ich sie, ohrfeige ich sie, ließ ich sie scheißen. Es gab keine einzige Geilheit, der ich sie nicht willfährig gemacht hätte während der vier Stunden, die diese erste Sitzung dauerte. Von Wollust gesättigt, glaube ich es endlich an der Zeit, ihr zu erklären, mit wem sie es zu tun gehabt habe. »Helene,« sagte ich ihr, sie noch immer ganz nackt auf meinen Knien haltend, »würde es dir unangenehm sein, deinen blutschänderischen Vater wiederzufinden?« – »Sie machen mich erbeben.« – »Wenn aber dieses Scheusal existierte ... wenn er in deinen Armen läge, Helene ... in deinem Hintern ...« Mit diesen Worten senkte ich mein Glied in ihren After ein. Helene fiel in Ohnmacht. Meine gewaltigen Stöße, die sie im Mastdarm verspürte, erweckten sie bald wieder zum Bewußtsein. Ich entleerte mich. »Mein Kind,« sagte ich, als ich fertig war, »ich habe dir genug mitgeteilt, um dich dem Irrtum zu entreißen: erkenne deinen Vater und seine ganze Raserei. Jawohl, mir verdankst du dein Leben. Der Bruder deiner Mutter und ich waren die Ursache des Todes dieser unglückseligen Frau; aber alles ist wieder gut gemacht durch das Kind, an dem ich soeben mit dir gearbeitet habe. Bleibe bei mir; ich bedarf einer Frau, die sich meinen Lüsten willfährig zeigt und über meinen Vorteil wacht; tue dies und mache dir keine Skrupeln. Denke daran, daß du dich allen meinen Wünschen unterwerfen mußt. Bald Opfer, bald Aufseherin, darfst du dich keiner meiner Begierden entziehen; bei dem geringsten Widerstande werde ich mich kaum abhalten lassen, dich wieder in die furchtbaren Verhältnisse, in denen du bis jetzt lebtest, zurückzuschleudern; ich, der ich nach dem Leben deiner Mutter getrachtet habe, könnte vielleicht auch dein Henker werden.« Helene wirft sich mir zu Füßen; sie bittet mich, nicht mehr an die zu denken, die ihr das Leben geschenkt hat, und verspricht mir, grenzenlos unterwürfig zu sein. Nunmehr brachte ich sie bei mir als Haushälterin unter; die sanfte Helene ersetzte in Marseille meine Clementia von Messina.
Einige Zeit nach diesem Begebnis verliebte ich mich bis über die Ohren in einen jungen sechzehnjährigen Knaben, schön wie Adonis; aber seine Kälte, die auf eine Liebe zu einem gleichalterigen Mädchen zurückzuführen war, versetzte mich jeden Tag in Verzweiflung. Dennoch schenkte mir Imbert (so hieß er) sein Vertrauen, bald sogar seine Freundschaft, da ich es ihm ermöglichte, seine Geliebte bei mir zu sehen. Euphemie war groß gewachsen, bildhübsch, zweifellos von angenehmer Erscheinung, aber stand an Reizen weit hinter dem prächtigen Knaben zurück, der mir den Kopf verdreht hatte. Mit ihrem Vater[246] und ihrer Mutter befreundet, mit denen ich mich bloß wegen meines Vorhabens mit Imbert eingelassen hatte, vergingen nur wenig Tage, daß wir uns nicht gegenseitig aufsuchten. Von dieser Freundschaft gedeckt faßte ich, um mir Imberts Genuß zu verschaffen, das höllischeste Projekt, das je meinem Kopfe entstiegen war. Ich begann jenen bei den Eltern Euphemiens recht anzuschwärzen; durch meine Listen und Tücken legte ich dem jungen Manne solche Fallstricke, daß es mir gelang, ihn bei den Eltern seiner Geliebten verhaßt zu machen. Sobald ich so weit war, fiel es mir nicht schwer, Imbert seinerseits gegen die Leute, denen er so ungelegen zu sein schien, aufzuhetzen; von der Erbitterung ist aber in einem feurigen Herzen nur ein Schritt zum Verbrechen. Imbert sah ein, daß er, solange als die Eltern Euphemiens lebten, auf sein Glück nicht rechnen dürfte. Doch waren sie noch jung und Imbert ungeduldig. Ich ziehe aus seiner erregten Stimmung Nutzen. Durch eine hinterhältige Rede biete ich ihm mit dem Uebel zugleich das Heilmittel dar. Imbert läßt sich verführen und ist nur wegen einer Sache unruhig: wie sich nämlich Euphemie zum Mörder ihrer Eltern verhalten werde. Ich fragte ihn: »Warum ihr denn diese Tat enthüllen?« – »Sie wird sie ahnen.« – »Niemals. Uebrigens werde ich handeln; ich bitte Sie nur um Ihre Zustimmung.« – »Gott, können Sie daran zweifeln?« – »Ich will sie schriftlich.« – »Gut.« – Imbert gab mir folgendes Schreiben:
»Erbittert über die Verfolgungen, die ich erdulden muß, bitte ich meinen Freund Jérome, mir Realgar zu kaufen, um rasch den Tod der Eltern Euphemiens herbeizuführen, die sich hartnäckig meiner Heirat mit ihrer Tochter widersetzen.«
Schwäche und jugendliches Vertrauen ließen ihn, wie ersichtlich, sich arg verstricken. So unverhüllt auch diese Falle war, geriet der wackere Imbert in seiner Gedankenlosigkeit doch hinein; sofort, nachdem ich in den Besitz des Schreibens gelangt war, vergiftete ich bei einem Souper die Feinde meines Geliebten. Euphemie schöpfte keinen Verdacht; aber die tiefe Trauer und ihr Schmerz nötigten sie dennoch, sich für einige Wochen zu entfernen. Eine alte Tante führte sie aufs Land. »Imbert,« sagte ich zu dem jungen Manne, »dieses Vorgehen gefällt mir nicht. Die Abwesenheit Ihrer Geliebten kann ein Erkalten ihrer Gefühle bewirken; man kann in ihrer Seele die Eindrücke ihrer Eltern wieder auffrischen. Lassen wir es nicht dahin kommen; geben Sie mir neue Vollmachten, ich will sie dieser Möglichkeit entziehen.«[247]
Imbert willigt abermals in alle meine Wünsche ein. An der Spitze einer Banditenhorde, die ich für Geld gemietet habe, breche ich in das Landhaus der Tante ein; ich erdolche sie mit eigener Hand; meine Leute, denen ich dieses reiche Gut zur Plünderung überlasse, entledigen sich rasch aller Bedienten. Euphemie wird auf ein von mir mit Vorbedacht gemietetes, isoliert gelegenes Landgut nahe bei Marseille gebracht; dahin geleite ich auch Imbert und Helene. Hierauf sage ich zu dem jungen Mann: »Mein Freund, Sie sehen, was