Die Entwicklung der Welt - Page 3

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System nur sehr wenige Lebewesen groß und alt werden und daß, bezogen auf diese wenigen Lebewesen, eine echte Variation durch Verdopplungsfehler selten ist und diese auch für die bestehenden Lebensverhältnisse kaum Vorteile bieten. Bei Aneignung eines neuen Lebensraumes bekommt die Jugend eine große Chance - hoffentlich, wir lebten über die Zeit hinaus in einem völlig veralteten, unwirklichen, isolierten irrealen - Hans Moser - Österreich und so müssen die Kinder sehen, ob sie dadurch, daß sie jung sind - es bleiben wollen, weil sie sehen, daß nur das ihre Chancen birgt, die neue Welt besser bewältigen als wir, und wenn sie sich von unseren Leichen - Warten auf unseren Tod - kannibalisch ernähren. Das kaum ausgebildet - erst wenn neue Verhaltensweisen, Traditionen wieder weiterzugeben sind, eher wird das Alter bekämpft - die Traditionen behindern die Jugend nur, sie müssen kannibalisch verspeist und umverdaut werden - Kannibalismus eignet sich die Kraft des Gefressenen an, des starken Feindes, und macht ihn durch die Transformation im eigenen Leib - Transzendenz - zu einer Freundeseigenschaft. Variationen in dieser Umbruchszeit sind viel häufiger noch unter den Lebenden und es ist relativ wahrscheinlich, daß eine Variation für die neuen Lebensverhältnisse erfolgreicher ist, als der Massentyp der alten Lebensverhältnisse, der, wenn er die Veränderungen nicht wahrhaben will, sie durch magische Geisteskraft - psychotisch - im Außen wieder herstellen will. Wenn ihm das nicht gelingt, so beeinflußt er doch seine umgebenden Individuen dahingehend, daß sie sich verhalten, als herrschten noch die alten Umstände. Das funktioniert so lange, bis es in den anderen zusammenbricht - in ihren Psychosen, Widersprüchen zwischen Realität und falschem Selbst - und wenn die Jungen schließlich den Alten verlassen, will der sie zur letzten Rettung seines alten Systems - magisch - als vom Bösen Verführte vernichten, bis schließlich die neue Umwelt ihn selbst vernichtet - nach Kaschmir schickt - und die Welt endlich ihre Ruhe hat. Ein unaufhaltsamer Mechanismus zur fortschreitenden Eroberung des neuen Lebensraums ist in Gang gekommen. Allerdings gibt es dabei immer den Kampf zwischen zwei antagonistischen Kräften. Die einen modernisieren, passen an, sind die Abtrünnigen, die Subversiven der alten Zeit und schaffen durch Erfindungen, aufbauend auf den vorangehenden Strukturen - balkonbildend - neue Techniken, die zur Bewältigung der neuen Aufgaben brauchbar sein können - Computer, Video, Chemie. Die anderen rufen zurück zu den Wurzeln. Wenn dieser Kampf am heftigsten tobt - weil neue Klassen bewußt oder unbewußt damit heimtückisch ihr Süppchen kochen wollen, religiös, ideologisch, nationalistisch, geschlechtpolarisiert, kann nur ein Wunder den Weg der Synthese zwischen Skylla und Charybdis weisen. In solchen Zeiten braucht es Geduld, Warten, Erleiden und nicht das Kind mit dem Bade ausschütten.

Differenzierung des Lebens - die Arten. Töten, um selbst im alten Lebensraum zu wachsen, Verdrängen der Konkurrenten durch Großwuchs, führen letztenendes zu stationären Formen, zum Prinzip des Territorialbesitzes, der Wurzeln, zur Pflanze. Töten, um im alten Lebensraum vom Getöteten zu leben - Jäger, auch Pflanzenjäger als Sammler - benötigt gezielte Fortbewegung, führt zum Prinzip der Flossen, Beine, Fortbewegungsorgane. Differenzierung. Töten, Fressen von stationären Lebewesen - Pflanzen - und Töten, Fressen, Jagen von beweglichen Lebewesen - Jäger und Sammler. Eroberung neuen Lebensraums in der Tiefsee. Fortbewegungsorgane auf dem Meeresgrund. Eroberung neuen Lebensraums am Festland. Fortbewegungsorgane für die Küstenzone. Die Leichenfresser müssen nicht mehr selber Töten - die Natur deckt ihnen den Tisch wie den Pflanzenfressern. Ebbe und Flut töten für sie - eine gütige Gottheit. Zwei Varianten. Leichenfresser lebt im Meer und kommt an Land zum Fressen oder Leichenfresser zieht ans Land, um seinen Feinden im Wasser zu entgehen und geht zum Fressen zur Meeresküste - Sammler und Fischer. Tatsächlich können Tiere auf unbewachsenen Felseneilanden leben. Welche Probleme hat das erste landbewohnende Tier zu lösen - waren die Tiere oder die Pflanzen zuerst am festen Land? Austrocknung, Klimaverhältnisse. Die Luftatmung ist dagegen fast ein untergeordnetes Problem - wenn genug ungebundener Sauerstoff in der Luft vorhanden ist. Pflanzen erobern das Land unter Nutzung der zuvor ausgebildeten Wurzeln. Dort wo Wasser in der Erde ist, können die Pflanzen mittels ihrer Wurzeln an Land gehen. Nach dem Beschriebenen stellt sich die Frage, ob zuerst die Pflanze oder das - Raub - Tier an Land - in seine Räuberhöhle - ging - man beachte, daß es in der Arktis pflanzenlose - vom Meer lebende - tierische und menschliche Gemeinschaften gibt. Auf jeden Fall, nach Eroberung des Landes durch die Pflanze explosionsartige Ausbreitung der ländlichen Tierwelt. Eine Art Wiederholung der Evolution des Wasserlebens auf dem Lande - Spiegelwelt, andersherum drehend.

Tag und Nacht entstanden. Die beschriebenen Phänomene entstehen in einer auf das Subjekt bezogenen Struktur erst dann, wenn sie auf dieses einwirken. So entsteht im Säugling zuerst der Raum und relativ spät die Zeit. Das Temperaturproblem. Regen und Trockenheit entstanden - im Meer unbekannt. Das an Land gegangene Leben ist einer neuen Umweltdynamik ausgesetzt. Den über die Zeit hinweg gleichmäßigen Umweltbedingungen des Meeres gegenüber bringen Tag und Nacht erhebliche Temperaturschwankungen - im Wasser steuern sie lediglich über das Licht das Maß der Aktivität und des Schlafes. Regen und Trockenheit als weitere Umweltschwankungen, die das neue ländliche Leben zu bewältigen hat. Auch gibt es an Land wesentlich drastischere Zwischenfälle, Katastrophen - Bergrutsche, Überschwemmungen, Vulkanismus, das wird alles unter Wasser abgebremst - als im Wasser, was vom Lebewesen neue, undifferenziertere Aufmerksamkeiten fordert. Sicherlich ist in einer derart schwankenden Umwelt der Nachwuchspflege wesentlich mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Im Meer konnten die Jungen ohne weiteres der gleichmäßig temperierten Ursuppe übergeben werden - gegen Jäger war in beiden Umwelten sowieso nur durch Masse anzukommen. Die Jahreszeiten entstanden. Sie führten mit ihrem relativ langen Rhythmus zu komplexeren Lebensraumeroberungsvorgängen als der erste Schritt der - wahrscheinlich äquatorialen - Lebensraumeroberung im Rhythmus von Ebbe und Flut. Eine Animation des Vorgetragenen kann man sich so vorstellen, daß erst ein Schritt durchgeführt wird und dann durch irgendwem - Gott - die nächste Komponente - Ebbe und Flut, Tag und Nacht, Regen und Trockenheit, die Jahreszeiten - eingeschaltet wird - subjektiver Schöpfungsablauf.

Leben an Land erfordert eine höhere Dynamik des Gesamtlebens - als Eustreß, der dem Symbiosekranken ein Disstreß ist, er hat gleichsam ein meerisches, wasserisches Lebensgefühl

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