Die Entwicklung der Welt - Page 4

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gegen das waldige, bergsteigerische - das heißt mehr Lebensraum für Jugendlebensformen, frühes Sterben, bessere Ausnutzung von Mutationen, um sich der größeren Umweltsänderungsdynamik anzupassen - es ist fast, als würde des Leben die Mutationstechnik bewußt zur Problembewältigung verwenden, Spieltrieb, Ästhetik bei der Paarung als schnell mutierte Hochdifferenzierung geschlechts- und artenspezifisch, gleichsam als sportliche Übung, um mutationell fit zu bleiben. Hier ist eine Bemerkung wichtig. Ein lang anhaltender paradiesischer Zustand eines Lebensraumes vergreist unumgänglich die Bevölkerung, die auf Kosten der Jugend sich entfaltet - umgekehrte Alterspyramide. Trifft eine drastische Veränderung auf eine solchermaßen vergreiste Gruppierung - und es ist fast so, als würde der Mensch nun in Ahnung dieses Sachverhaltes selber zur Selbsterneuerung seine Umwelt, Moden usw mit immer rascherer Geschwindigkeit verändern, sich selbst zu entgreisen - werden alle Alten getötet - aus dem Verkehr gezogen - wenig Jugend ist da, den Kampf neu zu beginnen. In einer anstrengenden Tages-, Jahresumwelt bleibt die Gemeinschaft relativ jugendlich, das Alter macht relativ bald den - Balz - Platz frei - gestört nur durch die trojanischen Pferde falschen Jugendlichseins bis ins Alter - Ortega y Gasset, man kann nur innerhalb seines Jahrfünfts leben, andernfalls macht man seine Nachkommen verrückt, schizophren, sie können vor den ach so jugendlichen Eltern nur in die Infantilität - Debilität - fliehen. Eine solche Gesellschaft entwickelt sich als Ganze relativ im Gleichschritt mit den Umweltänderungen, sie entwickelt eine Technik der Mutandennutzung.

Norden und Süden entstehen. Geographisch klimatisch durchgehend - nicht nur jahreszeitlich - unterschiedliche Umwelt - bei der Ausdehnung der Art in den Norden kann sie auf die Strategien zurückgreifen, die sie ansatzweise für den Winter nach der Entstehung der Jahreszeiten entwickelte. Das Problem wird durch Spezialisierung der Lebewesen gelöst. Es entstehen nicht nur Land-, Wasser- und Luft-Lebensformen, sondern innerhalb dieser Lebensformengemeinschaften entstehen Sonderformen, die den verschiedenen geographisch-klimatischen Verhältnissen optimal angepaßt sind, ja nur noch unter diesen leben können. Dabei gibt es aber immer auch Lebewesen, die Grenzgänger bleiben - wahrscheinlich insbesondere Jägertypen.

Umweltänderungen erfordern Anpassung, bringen durch Mutation aus den alten neue Lebensformen hervor. Die alten sterben aus. Das Aussterben - Massensterben - der alten Lebensformen und die erfolgreiche Anpassung einiger mutierter, neuer, Lebewesen, bringt diese neuen Lebewesen in einen paradiesischen Zustand ohne Übervölkerung - das Problem in der heutigen Kultur ist, daß das neue Leben durch den sogenannten Generationenvertrag zur Ernährung der unbrauchbaren Alten verpflichtet wird und sich so selbst den Mühlstein um den Hals bindet bzw das neue Leben verweigert sich durch selbstzugefügte Unfähigkeit - durch Nichtstun - um, ohne sich auszupowern, zu warten, bis sich das Problem der Alten biologisch von selbst erledigt. So etwas hat es noch nie in der Entwicklung des Lebens gegeben und wird in seiner Konsequenz die Menschheit zum Aussterben bringen - geistiger Megalismus - wie die Saurier vor achtzig Millionen Jahren. Was kann der Jugendliche heute dafür, daß seine Eltern aufbauen mußten, was die Großeltern vernichteten. Es heißt doch nur, daß der Jugendliche uns dankbar sein soll, daß wir ihn nicht vernichtet haben und er deshalb diese riesige umgekehrte Alterspyramide wie einen Himalaya von Scheiße auf seinen Schultern tragen muß, sich selbst darunter begrabend. Du sollst Vater und Mutter ehren. Jeder Jungbauer der Vergangenheit war gegenüber seinen im Austrag sitzenden Alten - die wenigstens noch Holzhacken und auf die Kinder aufpassen konnten - realitätsbezogener. Die Jugend soll heute die Alten fürs Nichtstun ernähren - und gut noch dazu - die Jugend muß selber sehen, wer auf ihre Kinder schaut. Das bestehende Sozial System ist so nicht mehr haltbar und es wird, alles mit sich reißend, zusammenstürzen - Geldverfall. Wie schon tausendmal in den letzten vierzigtausend Jahren wird Grundbesitz und Gold der einzig krisensichere Lebensuntergrund werden. Das Versicherung auf Versicherung türmende System wird sich rasant als Schwindel entlarven. Das durch die Umweltänderungen, durch die Bewegung der allem Irdischen zugrunde liegenden physikalisch-chemischen Naturbasis - Gott - geschaffene neue Leben, steht wieder vor dem beschriebenen Paradies. Die ungehemmte Vermehrung des neuen Lebens führt jedoch schnell wieder zur Vertreibung aus dem Paradies - wie schon hunderte Male zuvor, und jeder versündigt sich, wer diese Gnade mutwillig zerstört. Elend, Verdrängungskampf, jeder gegen jeden. Dies immer gerade am besten adaptierten neuesten Lebewesen, da für diese noch keine Jäger vorhanden sind oder für das die alten, noch lebenden, nicht mehr wirkungsvoll genug sind. Zwei unterschiedliche Vorgänge sind hier zu unterscheiden. In einem von mehreren ausgeglichenen Jäger-Gejagten-Verhältnis führt eine Umweltänderung zum Untergang der Jäger und zur Anpassung der Gejagten an die neue Umwelt - Mäuse, Hasen und ihre unterschiedlichen Jäger Wolf, Fuchs, Schlange, Wiesel. Für die überlebenden Gejagten entsteht ein Paradies. Lange Zeit tritt keine Überbevölkerung ein, da manche Jägerindividuen anderer, gleichzeitig noch bestehender, Jäger-Gejagten-Verhältnisse Geschmack an der neu entstandenen Jagdbeute finden - wenn sie als Jungjäger aus dem Elternrevier vertrieben werden, wie bei den Füchsen, die sich dreißig bis zweihundert Kilometer entfernt niederlassen müssen und auch können, da die alten Jägerarten der Nachbarregion ausgestorben sind - vom Menschen wegen des Pelzes ausgerottet wurden. Analogien zu Mafiabandenkriegen, zu nationalstaatlichen Eroberungen. Die Jäger beschützen auch ihre Beute gegen fremde Jäger, wie eine starke Regierung mit ihrem Militär. Sie dezimieren ihre Beute bis zu einem Umfang, der den Paradieses-Zustand der Gejagten aufrecht erhält - das glückliche Leben auf dem Lande, fern von der - Haupt - Stadt, die zweifelhaften, dünkelhaften Privilegien der Großstadtbewohner, ihr unsinniger Stolz auf den Herrscher - ich hab den Kaiser Franz Josef persönlich gesehen - gegen den simpel-naiven gscherten wahren Menschen - Machtanspruch aus dem Leben in der Machtnähe. Wie ist es möglich, daß Lebewesen in später Entwicklungsphase Paradiese erleben - siehe die Echsen auf den Galapagosinseln. Die durch eine Katastrophe auf unbewachsene Eilande Verschlagenen lernen aus purer Not, das Unterwasserseegras der Ufer zu fressen und leben dort unbehelligt von Jägern und Nahrungskonkurrenten plötzlich im Paradies - in kurzer Zeit eine eigene Subspezies bildend. Das Prinzip der Spezialisierung erzeugt Lebensformen, die für einen Umweltausschnitt optimiert sind. Im anschließenden Umweltausschnitt leben andere Spezialisten, die für den ersten nicht - oder nur, wenn sie zurückgeschnitzt werden - lebensfähig sind. Eine Bucht für neues Leben. Ein Wesen, das auf einem Territorium Buchenblätter frißt

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