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abgibt, wird es später anbeten. Das erstemal widerstrebt es, infolge Mangels an Gewöhnung; das zweitemal vergnügt es, das drittemal berauscht es; würde sich auf dieser Bahn nichts den rasenden Begierden des Menschen entgegensetzen, so würde man alle Augenblicke Verbrechen begehen. Daran zu zweifeln, daß die größte Summe des Glückes, das der Mensch auf Erden finden kann, unbestreitbar durch Missetaten bedingt sei, heißt daran zu zweifeln, daß das Tagesgestirn die erste Ursache allen Lebens ist. Ja, meine Freunde, so wie diese herrliche Sonne alle Neuschöpfung bewirkt, ebenso ist das Verbrechen das Zentrum alles moralischen Feuers, das uns durch glüht. Die Sonne bewirkt das Wachstum der Früchte; das Verbrechen läßt alle Leidenschaften im menschlichen Herzen keimen; nur ihm verdanken wir alle innere Belebung, nur ihm allen Nutzen. Was macht es, daß es den Nächsten schädigt, wenn es unsere Person ergötzt? Leben wir für den Nächsten oder für uns? Kann eine solche Frage vernünftigerweise gestellt werden? Wenn aber der Egoismus das oberste Gesetz der Vernunft und der Natur ist, wenn wir mit Bestimmtheit nur unser selbst willen leben, darf uns nur unser eigenes Vergnügen geheiligt sein. Alles, was von dieser Ansicht abweicht, ist falsch, dem Irrtum unterworfen und kann nur unsere Verachtung verdienen. Ich höre manchmal sagen, daß der Frevel dem Menschen gefährlich ist; ich möchte gerne, man solle mir den Grund davon erklären. Vielleicht deshalb, weil es die Rechte anderer verletzt? Nun, wenn die anderen die Möglichkeit haben, sich zu rächen, ist die Gleichheit der Rechte wieder hergestellt; von diesem Augenblicke an aber verletzt das Verbrechen nichts. Es ist unerhört, wie die ewigen Sophismen der Dummheit alles menschliche Glück schließlich[258] zerstören. Wieviel glücklicher wären alle, wenn sie sich verständigen wollten, um zu genießen! Aber die Tugend schwebt ihnen vor; sie lassen sich von ihrer verführerischen Außenseite täuschen, lassen sich von ihr irreführen; darum sind alle Grundlagen des Glückes vernichtet. Verbannen wir also für immer diese ruchlose Tugend aus unserer glücklichen Gesellschaft; verabscheuen wir sie, wie sie es verdient; die äußerste Verachtung und die strengsten Strafen seien der gerechte Lohn derer, die ihre Gesetze befolgen wollen. Ich meinerseits schwöre immer und immer wieder, sie zu meiden, sie mein ganzes Leben lang zu verabscheuen. O meine glücklichen Brüder! mögen alle meine Worte beherzigen; möge es in diesem Kreise stets nur Henker und Opfer geben!«
Sylvester stieg, durch lebhaften Beifall gelohnt, von der Tribüne herab, worauf die Szenen ihren Anfang nahmen. Man bemächtigte sich der Saalecken; die hexagonale Form ermöglichte jedem, einen Platz zu finden. Kandelaber erleuchteten diese Nischen, in deren jeder sich eine mächtige Ottomane und eine Kommode befand, in welch letzterer alles vorhanden war, was die ausschweifendste und grausamste Wollust erforderte. Zwei Mädchen, ein Lustknabe und ein Mann geleiteten die Mönche in ihre Nischen. Die Aufseherinnen ließen zuerst Octavie, sodann Mariette herabsteigen und führten sie gefesselt und nackt jedem einzelnen Mönch vor.
Das Opfer sollte auf dieser ersten Runde derart gequält werden, daß es, wenn es daran nicht starb, die Spuren durch das ganze Leben tragen sollte. Jeder Mönch sollte zugleich auf die Schulter oder die Hinterbacken dieses Opfers die Art der Marterung, zu der er es verurteilte, eingravieren.
Severino, der sich von hinten bearbeiten ließ, während er einen Lustknaben sodomisierte, wobei er rechts und links Aersche küßte, erinnerte sich an einen von Jérome berichteten Wollustakt, riß Marietten einen Zahn aus und verbrannte Octaviens Brustwarzen. Die von ihm bestimmte Art der Marterung ist uns ebenso wie die der anderen unbekannt.
Clement brach Octavien einen Finger und setzte eine ziemlich tiefe Wunde in Mariettens rechte Hinterbacke; er ließ sich lecken, während er andere rieb.
Antonis rupfte beider Schamhaare mit dem türkischen Enthaarungsinstrument aus, das unter dem Namen Rusma bekannt ist;18 er bearbeitete die Scheide Justinens, leckte[259] die Auroras und ließ sich indeß sodomisieren.
Ambroise ließ sich von hinten bearbeiten und tat Fleur-d'Épine desgleichen, während er eine Scham leckte; er stach Mariettens schöne Augen mit einer goldenen Nadel aus und schnitt den kleinen Finger der rechten Hand Octaviens ab. Er ergoß seinen Samen; das versetzte ihn in solche Wut gegen Fleur-d'Épine, daß er ihr sofort dreihundert Peitschenhiebe versetzte, obwohl er nicht mehr in Erektion war; nur Rachsucht veranlaßte ihn dazu.
Sylvester stach die Hinterbacken und Brüste seiner Tochter und biß mit den Zähnen die beiden Brustwarzen Octaviens ab; unterdessen ließ er sich peitschen; sein Lustknabe leckte ihm den Mund, ein Mädchen sein Glied.
Jérome, aus Leibeskräften von hinten bearbeitet und von zwei knienden Mädchen geleckt, schnitt Mariettens linkes Ohr ab und zwickte vermittelst einer Zange ein großes Stück von Octaviens schönem Hintern weg.
Nach dieser Runde erwog man folgendes: Sollten die Opfer auf diese Weise allmählich geopfert werden? oder sollte man sie der Raserei aller sechs Mönche gleichzeitig aussetzen? sollte nur er der Henker sein und die anderen bloß zuschauen? Bevor man eine Entscheidung fällte, las man die sechs Ansichten über die Art der Marterung vor. Da die Ueberzahl dafür stimmte, daß jeder Mönch sie besonders vornehmen solle, entschloß man sich, die Opfer wieder herumzuführen; nur verlangte Sylvester zweierlei, was ihm auch einmütig zugestanden wurde: erstens sollten die beiden Mädchen, bevor man die Marterungen vornehme, eine Stunde lang den Lüsten der einzelnen Mönche preisgegeben werden; sodann wollte er seiner Tochter den Todesstreich versetzen. Nach diesem Beschluß stellte man inmitten des Kellers ein Kanapee auf; die sechs Lustknaben und die zwölf Mädchen umringten ihn, höchst unzüchtige Gruppen bildend. Die Männer mußten hinter den Mönchen einhergehen und sie während ihrer Handlungen von hinten bearbeiten.
Severino bearbeitete die beiden Hintern, wobei er deutliche Spuren seiner Grausamkeit auf ihnen zurückließ.
Clément bearbeitete sie nicht, prügelte sie aber furchtbar.
Antonis bearbeitete die beiden Scheiden; da er – wie er sagte – zweifelte, ob ein fruchtbarer Keim sich darin festgesetzt habe, steckte er eine lange Nadel tief in jede[260] Vagina, aber so gut ... so tief, daß es nicht möglich war, sie wiederzufinden.
Ambroise bearbeitete die beiden Opfer von hinten und drückte derart ihren Hals, daß sie bewußtlos wurden.
Sylvester fuhr in die beiden Scheiden, wobei er mit der Schneide eines Messers auf Bauch, Brust und Hinterbacken dieser Geschöpfe mehr als zwanzig kreuzförmige Einschnitte machte. Der Schelm entleerte sich, indem er einen drei Zoll langen