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lebendig wurde. »Eleonore,« sagte er zu dem kleinen, dreizehnjährigen Mädchen, »wir haben die Beweise dafür, daß du und noch zwei andere Mädchen verabredet habt, das Serail anzuzünden, ich will euch nicht erst beweisen, daß dies unmöglich ist, da das ganze Haus aus stählernen Gewölben ist, ich begnüge mich, euch mitzuteilen, daß, nachdem die Beweise für[173] euer Komplott untrüglich sind, die Gesellschaft mir die Auswahl und die Ausführung der Strafe übertragen hat. Ich habe mich für die härteste Todesstrafe entschlossen und werde sie noch heute Nacht ausführen.« Und während er so in die Seele des Kindes furchtbare Schrecken senkt, filzt und schleckt er sie. Justine geilt ihn und endlich steht er ihm steinhart. »O, mein Vater,« sagt Eleonore und wirft sich ihm zu Füßen, »die Beschuldigung ist ungerecht.« – »Es handelt sich nicht darum, sondern daß du deine Komplizen nennst. Wenn nicht, so werde ich dir durch Martern die Namen entreißen.« Eleonore leugnet weiter und Jerome schleppt sie ins Nachbarzimmer, wo alles mit der größten Sorgfalt für die furchtbarsten Martern vorbereitet ist. Der Mönch kommt in Wut, er flucht und lästert Gott, seine Augen sprühen Feuer wie Schmelzöfen, sein Mund schäumt. Er bindet Eleonore auf ein Kreuz, auf welchem Arme und Beine bis zum Zerreißen auseinandergespreizt werden. Sie bleibt stumm. Man wechselt die Folter und schmiert sie am ganzen Körper mit Fett ein und stellt sie so vor ein furchtbares Feuer. Während sie dort prasselt, hat Jerome Justine noch immer von hinten in der Arbeit. Dasselbe Stillschweigen; das arme Opfer wird halbgebraten weggezogen. »Wir müssen andere Mittel anwenden,« sagt Jerome zu den drei Vöglern, welche ihm bei diesem blutigen Werke mit allen Zeichen von Vergnügen halfen. Das arme Opfer wird an Stricken zwischen zwei Eisenplatten gehängt, die innen mit Eisenspitzen versehen sind. Zuerst wendet man dieses Instrument nur schonend an, aber als Jerome sieht, daß er der Angeklagten nichts entreißen kann, dreht er die Platten so heftig zusammen, daß das arme Geschöpf, an tausend Stellen durchbohrt, entsetzliche Schreie ausstößt. »Nachdem sie nichts gestehen will, werde ich sie sofort verurteilen,« sagt der Barbar. Er verläßt Justine und vertieft sich in den Arsch seiner Enkelin, während er den Arsch unserer Heldin fast auffrißt. Das Opfer wird vor ihn gebracht, vor seinen Augen sodomiert, und zwar so nahe bei ihm, daß er ihm die Brust zerkneifen und zerbeißen kann. Zwei junge Leute bedrohen mit Dolchen das Herz Eleonorens. »Ihr werdet zustoßen, wenn ich euch das Zeichen gebe. Es soll möglichst lange dauern, denn so liebe ich die Frauen zu martern, ich wollt', ich könnt es mit allen Frauen so tun.« Diese schrecklichen Ideen beschleunigen seine Krise, er entlädt und vergißt das Zeichen zu geben. Sein unglückliches Opfer ist gerettet durch die Künste seiner Genossen. Jerome schläft am Rücken Justinens, um seine Kräfte wieder herzustellen, deren fortwährende Erschöpfung bald jeden Mitteln Trotz bieten werden. Als er nach einigen Stunden erwachte, bedrohte er Justine, indem er ihr die Schuld an seiner Vergeßlichkeit gab, mit demselben Tode, den er Eleonoren bestimmt.
Kurze Zeit nachher schlief Justine bei Ambrosius. Sein[174] Hauptvergnügen bestand darin, sie vor seinen Augen puserieren und peitschen zu lassen. Sie mußte ihm dann den Samen in den Mund zurückgeben, während er ihr den Arsch so lange mit einer goldenen Nadel durchbohrte, bis er ganz blutbedeckt war. »Welche traurige Schule,« sagte Justine als sie heimkam, »ich wollte, ich wäre erlöst, welches auch immer mein Los sei.« – »Dieser Wunsch kann dir leicht in Erfüllung gehen,« sagte Omphale, »das große Fest naht und da sparen sie nicht an Opfern, weil sie Ersatz finden. Entweder verführen sie einige Mädchen in der Beichte, oder sie lassen einige verschwinden, endlich trifft der Nachschub ein. So viele neue Erwerbungen verlangen daher auch Ausschaltungen.« Das Fest nahte. Sie wollten durch ein Wunder den Ruf des Klosters heben und banden ein Mädchen von zwölf Jahren namens Florette in den Kleidern der Jungfrau durch unsichtbare Stricke in der Nische fest und befahlen ihr, bei Erhebung der Monstranz die Arme plötzlich zum Himmel zu erheben. Das kleine Mädchen, von den heftigsten Strafen bedroht, spielte ihre Rolle großartig, das Volk schrie Wunder, es regnete Opfergaben. Unsere Wüstlinge ließen am Abend Florette in ihrem Wundergewande beim Souper erscheinen und entflammten ihre Phantasie, indem sie sie in dieser Kleidung der scheußlichsten Unzucht unterwarfen. Die Gotteslästerer gehen aber noch weiter, sie entkleiden das kleine Mädchen, stellen auf ihren Arsch ein Kruzifix und vollziehen dort einen der törichsten Gebräuche des Christentums. Die fromme Justine fällt in Ohnmacht darüber, und um sie daran zu gewöhnen, muß sie auf den Vorschlag Jeromes Florette ersetzen. Jerome liest die Messe, umgeben von einer Unzahl Aersche, er nimmt die Hostie aus der Hand seiner Brüder und legt sie auf das Arschloch Justinens. Mit ihren Schwänzen stoßen sie dieselbe immer tiefer hinein, bis sie von ihren Samen ganz bedeckt ist. Justine wurde halb wahnsinnig vor Schmerz darüber, daß sie zu einem solchen Verbrechen habe dienen müssen in ihre Zelle gebracht. Sie konnte ihrer Schwäche nur Dank dafür wissen, daß sie sie vor den weiteren Orgien bewahrt hatte, welche damit schlossen, daß die Mönche am Ende das Mädchen, welches die Jungfrau dargestellt hatte, auf dem Altar in der Kirche in Stücke rissen.
Das Fest brachte wirklich auch neue Subjekte. Drei schöne junge Mädchen kamen als Ersatz und man dachte an neue Ausschaltungen. Severin trat eines Tages ganz aufgeregt als Tagesregent ein. Er läßt alle in einer Reihe aufstellen und beobachtet die sich ihm darbietenden Aersche. Lange Zeit bleibt er vor Omphale stehen, dann gibt er ihr einen furchtbaren Fußstoß, so daß sie zwanzig Schritte weit fortfliegt: »Die Gesellschaft schaltet dich aus,« ruft er ihr zu, »sie ist deiner überdrüssig, heute abends hole ich dich in dein Grab ab.« Omphale fällt in[175] Ohnmacht. Diese Ohnmacht reizt nur seine Begierde. Sie wird ihm, ohnmächtig wie sie ist, zurechgelegt, da erinnert er sich daran, daß Justine ihre beste Freundin ist. Er läßt sie rufen und sie muß sich auf die Schulter Omphales setzen und ihm ihr Arschloch darbieten. »Tröste dich,« sagte er zur weinenden Justine, »du folgst ihr bald nach, du stirbst