Justine oder vom Missgeschick der Tugend - Page 77

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genau so wie sie, gevierteilt. Dies verspreche ich dir aus Rücksicht für dich.« Hierbei vögelt er weiter, ohne aber zu entladen, haut Omphale und Justine ein paar herunter und entfernt sich dann mit der Drohung, die Gesellschaft werde sie binnen kurzem alle zu Dutzenden umbringen. Hierauf geht er zu Victorine, wo zwei kleine Mädchen ihm den Samen aussaugen, dessen inneres Kochen den armen Geschöpfen so gefährlich wird. Kaum ist er fort, als Omphale und Justine unter furchtbarem Schluchzen sich in die Arme fallen. Doch die schreckliche Stunde naht, Severin kommt, noch ein letzter Kuß und ein Abschied für immer. Justine wirft sich verzweiflungsvoll auf ihr Bett. Einige Tage später schlief Justine bei Silvester. Sie hatte an seine Passion vergessen, und als der Schweinekerl, auf dem Höhepunkt seiner Lust angelangt, von ihr verlangte, daß sie ihm in die Hand scheiße, konnte sie es nicht. Wütend darüber ließ er Justine von seinen zwei Ehrenfräuleins, deren eine, die bekannte Honorine, sich ein Vergnügen daraus machte, das arme Geschöpf zu foltern, festhalten. Sie erhält vierhundert Rutenstreiche und darauf vögelt sie der Mönch von neuem; Honorine scheißt für sie. Silvester prügelt sie alle. Aber entladen tut er nur bei Justine. Während er sie vögelt, beobachtet er mit Vergnügen das Brandmal an ihrer Schulter. »Ich würde vorziehen, wenn es von einem wirklichen Richter eingebrannt worden wäre.« – »Wieso könnte es dich dann ergötzen?« fragte ihn Honorine, die wohl wußte, wie man seinen Gefallen erregte. – »Weil alles Gemeine, alles Schamlose den Wüstling mehr ergötzt wie Tugend und Ehrenhaftigkeit.« Und er entwickelte dieselben Ideen, die auch Clement bereits Justine gegenüber ausgesprochen. »Warum aber,« fragte ihn Justine, »freßt Ihr euch nicht gegenseitig auf mit diesen Prinzipien?« – »Weil wir einander bedürfen und daher, um unsere Lüste zu befriedigen, uns gegenseitig erhalten. Glaube aber ja nur nicht, daß wir uns lieben. So ungefähr wie die Diebe, die sich auch gegenseitig respektieren.« Durch diese Reden kam er noch einmal zu einem Ständer, und obwohl ihm die anderen Mädchen ihre Scheide darboten, so vögelte er doch nur Justine. Doch bringt er es zu keiner Entladung.

»Das ist nicht das, was ich brauche,« er sagt Honorine ein Wort und dieselbe eilt ins Serail. Mittlerweile leckt er Justine im Arsch. »Pisch mir doch in den Mund, du kleine Hure, siehst du denn nicht, daß ich das seit einer Stunde verlange?« Justine folgte und er hätte wahrscheinlich entladen, wenn nicht[176] Honorine mit einem Frauenzimmer gekommen wäre, dessen blutiges Hemd bewies, daß sie in dem von Silvester verlangten Zustande ist. Er untersucht das Mädchen, die Hyppolite hieß, doch es war nicht die Periode, sondern ein Abortus. »Teufel!« schrie der Mönch, »das brauche ich, ich werde vögeln und du mußt scheißen, du Hure, Blut und Dreck. So wird es mir kommen.« Silvester beginnt sie zu vögeln; bald gleicht sein Schwanz einem Schlächterarm. Befriedigt auf einer Seite, erfüllt man ihm auch den andern Wunsch. Man füllt ihm die Hände mit Dreck und er beschmiert sich damit das Gesicht. Er verläßt Hippolyte und zwingt Justine, ihm den blutigen Schwanz zu lecken. Er geht vom Mund in ihre Scheide über und vögelt sie, während er die blutige Scheide Hippolytens schlägt. Er erreicht sein Ziel und brüllt wie ein Teufel. Dann schläft er ein.

Am nächsten Tage wurde Justine zum Souper beigezogen, es handelte sich um eine Aufnahme. »Hier ist eine neue Kameradin, meine Fräuleins,« sagte Severin, indem er vom Busen des Mädchens die hüllenden Schleier wegriß. Es war ein entzückendes Wesen von fünfzehn Jahren, mit tränenfeuchten Augen, einer zarten Taille, blendend weißer Haut und den schönsten Haaren von der Welt. Oktavia, so hieß sie, war mit ihrer Gouvernante, zwei Kammerjungfern und drei Lakaien im Begriffe nach Paris zu reisen, um einen der bedeutendsten Männer Frankreichs zu heiraten, als ihre Begleitung von den Agenten der Mönche niedergemetzelt wurde und sie selbst ins Kloster entführt. Sie hatte bis jetzt noch kein Wort über ihr Schicksal gehört und auch die sechs Mönche waren ganz stumm aus Erstaunen über soviel Schönheit. Doch solche Ungeheuer wie diese blieben nicht lange gefesselt. »Komm her« sagte ihr der Abt frech, indem er sie zu sich zog, »ob auch alles übrige den Reizen entspricht, die wir sehen.« Die Unglückliche war ganz; verwirrt und sucht zu fliehen. Severin packt sie aber mit den Worten: »Begreife doch endlich, du dummes Kind, daß du hier nicht mehr Herr bist, sondern unbedingt zu gehorchen hast. Fort mit den Kleidern.« Der Wüstling greift ihr mit der Hand unter die Röcke, während er sie mit der anderen Hand fest hält. Clement nähert sich und indem er ihr die Röcke bis über das Kreuz in die Höhe hebt, zeigt er der Gesellschaft den wohlgeformtesten, weißesten Arsch. Alle nähern sich, um ihn zu bewundern, zu streicheln und ihn mit Lob zu überhäufen.

Octavia zerfließt in Tränen und wehrt sich aus allen Kräften. »Ziehen wir sie doch aus, verfluchter Gott,« sagte Antonius »kann man denn ein Frauenzimmer angezogen beurteilen?« Alle machen sich an die Arbeit, einer reißt ein Tuch, der andere einen Rock herunter, und sie umgeben Octavia, wie eine Meute die Hindin. In einem Moment erscheinen die entzückenden Formen nackt vor den Augen Aller. So viel Schönheit, Unschuld[177] und Zartheit wird das Opfer der Barbaren. Octavia flüchtet sich beschämt in alle Winkel. Ueberall begegnet sie den schamlosen Augen und Händen der Möncle. Der Kreis verengert sich, sie wird in die Mitte geführt und vier Frauen umgeben jeden Mönch. Octavia wird zu jedem einzeln hingeführt, Antonius küßt sie auf den Mund und packt sie bei der Scheide mit solcher Kraft, daß sie laut aufschreit. Er verdoppelt die Kraft und sein Samen entschlüpft ihm. Eine zwanzigjährige Frau fängt ihn auf. Sie wird zu Jerome hingeführt, welcher sich mit Nadelstichen geilen und in den Mund fortzen läßt. Er verlangt von Octavia, daß sie ihm in den Mund scheißen soll, doch das arme Kind ganz verwirrt versteht diesen Befehl nicht. Ein anderes Weib erfüllt seinen Wunsch und er beißt wütend die Arschbacken Octavias. Ambrosius puseriert ein fünfzehnjähriges Mädchen und läßt sich grade in den Mund scheißen, als Octavia zu ihm kommt. Er

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Veröffentlicht / Quelle: 
Marquis de Sade: Die Geschichte der Justine. 1906
Prosa in Kategorie: 
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