Die Schlauheit - Page 4

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entwickeln, werden wir in einer letzten Katastrophe enden und dies ist ein Gemeinplatz. Unterwerft euch deshalb freiwillig, ist die zynische Konsequenz. Es gibt kein Glück außer das, das die Herrschaft bietet. Und was ist dagegen zu sagen? Ist es nicht die beste aller Welten?

Wir spüren die Verzweiflung des Jesus, der dies erkannte. Er begriff, daß die Mächtigen die Menschheit eher in den Abgrund treiben werden, als von ihrer Herrschaft abzustehen und er sah dieses Ende als unausweichlich an, falls die Menschheit sich nicht freiwillig den Herrschenden unterwirft. Da er aber auch sah, daß die Menschheit dies nicht tun wird und kann, ja nicht darf, sah er das apokalyptische Ende als unausweichlich an, damit aber auch das Ende dieser üblen Mechanik, wie die Erlösung der Menschheit. Und was bleibt aus dieser Sicht wirklich noch Wesentliches am menschlichen Streben, da es doch letzten Endes mit Sicherheit zur Vernichtung der irdischen menschlichen Existenz führt und bis zur Erreichung dieses Endes der Menschheit wiederum notwendigerweise menschenunwürdige Verhältnisse aufzwingt. Jesus erkannte die Notwendigkeit, daß die Menschheit, gesehen vom Stand seiner Zeit aus, mit Sicherheit den heutigen Stand erreicht, er sah die letzte Konsequenz, die von diesem Stand aus unweigerlich zu ziehen ist, wenn das System der Menschheit nicht geändert wird, und es wird nicht geändert, sagt er, es führt zur Selbstvernichtung. In den letzten zehn Minuten im Menschheitstag seit seiner Geburt bis heute offenbarte er dies.

Überall beginnen die Menschen den Polaritätsmechanismus der letzten Stufe zu entleeren, wie sie es seit eh auf den jeweils anderen Stufen getan haben. Sie beenden den Polaritätsmechanismus, der seine höchste Ebene erreicht hat und der nicht mehr auf eine weitere, höhere Ebene verschleiernd fortschreiten kann. Auf der Ebene des Staates ist es die Krise des Parlamentarismus, als der fortgeschrittensten Staatsform, mit seiner Polarisierung des Volkes, das keinerlei Sinn mehr darin sieht, polarisiert zu werden. Auf der Ebene des Erdballs ist es die Krise der Aufteilung der Erde, der Spaltung der Menschheit in Macht und Einflußsphären, der letzten Konsequenz, den steinzeitlichen Wald in unterschiedliche Jagdgebiete zu teilen. Aber diese Krise wird bei den nie da gewesenen Machtmitteln der Herrschenden zur letzten werden im negativen Sinn. Die Menschheit wird vernichtet werden, zurückgeworfen auf alte Ausgangspunkte ohne jede Wahrscheinlichkeit, es beim nächsten Mal besser zu machen. Und wer sagt, es ist doch bis hierher eigentlich gut gegangen, der sieht nur das öffentliche Ergebnis, nicht das ungeheure Elend, auf dem alles errichtet ist. Wer weint noch um den Pyramidenbauer, Kathedralenbauer, von dem keiner beweisen kann, daß er sein Unglück freiwillig erduldete, um die Trostlosigkeit der Frauen und Kinder dieser Kulis, von denen man sagt, es sei so schlimm nicht, da sie nichts anderes gewöhnt waren, wer weint um die achtzigtausend Staatssklaven, auf deren Kosten das Athen der Antike die gerechteste aller Staatsformen, die Demokratie für seine zwanzigtausend freien Bürger betrieb, wer weint um die afrikanischen Sklaven, auf deren Rücken die Neue Welt errichtet wurde. Und wer kann ehrlichen Willens leugnen, dass es heute anders nicht ist. Die Vergangenheit unserer Länder lebt gegenwärtig anderswo auf dem Erdball, die Vergangenheit unseres Blutes lebt gegenwärtig anderswo in unserem Land.

Die Menschen haben das System immer wieder wie eine Säure zerfressen und das System ist entsprechend seiner Mechanik auf die nächst höhere Stufe fortgeschritten, solange es noch Platz dafür gab. Nun das System den ganzen Erdball überwuchert hat, was nicht heißt, daß es nicht schon überall auf der Erde vorhanden war, sondern, daß es innerhalb des alten Mechanismus seinen möglichen Höchststand erreicht hat, indem es global wurde, nun es die gesamte Menschheit erfaßt hat, läuft die notwendigerweise daraus kommende Reaktion der Menschheit darauf hinaus, notwendig wie früher im jeweiligen Fall, diese Krise zu einer letzten zu machen und zwar zur letzten im negativen Sinn bei dem Bestreben, sie zur letzten im positiven Sinn zu machen.

Polarisierung des Menschen ist ein Instrument der Herrschaft bis zur geschlechtlichen Polarisierung der Menschen, sie macht diese lenkbar wie Kinder.

Der Mensch schüttelt das Bild des Massenfeindes ab, indem er keinerlei Grund mehr erkennen kann darin, warum sein Kollege, der die gegnerische Partei wählt, sein erbitterter Feind, und ich sage erbittert, sein soll und warum sein Kollege im anderen Teil der Erde sein erbitterter Feind sein soll und ich sage wieder erbittert. Mit der Verwirrung über diesen ihm unverständlichen Sachverhalt beginnt die Überwindung desselben. Das Unterbewußtsein des Menschen beginnt einen ungeheuren Betrug um sein Menschsein zu ahnen und es liegt auf der Hand, daß seine Kollegen überall auf Erden ein ähnliches Unterbewußtsein haben, ähnlich nebelhaft umahndet.

Auf dieser Grundlage arbeitet die nationale, faschistische Politik, die den Menschen die Manipulation von Cliquen zu enthüllen scheint und dagegen das Trugbild der Volksgemeinschaft setzt. Da das Unterbewusstsein der Menschen begierig ist, die Spaltungsmechanik zu überwinden und nach Gemeinsamkeit strebt, arbeitet der Faschismus mit den richtigen Mitteln. Die Menschen folgen diesem Hoffnungsschein. Nachdem dieser sich aber schon mehrfach als trügerisch erwiesen hat, kommen die Cleveren mit der Autorität des Rechthabens, als Lehrmeister, zurück und demütigen mit dem Versagen der nationalen Politik das Unterbewußtsein der Menschen, deren Protest gegen die Spaltungsmechanik. Wenn allerdings der Parlamentarismus infolge seiner Spaltungsmechanik wieder zunehmende Unzufriedenheit bewirkt, dann werden eben diese Cleveren ihrerseits zu nationalistischen Methoden greifen, um den Menschen ihr Bedürfnis der Überwindung der Spaltungsmechanik zu befriedigen.

Die Menschen, mit dem demütigenden Bild vor Augen, in welche Irrgasse sie ihr faschistisch geleiteter Instinkt schon oft geleitet hat, verleugnen sich selbst und stürzen sich voll Selbstverachtung wieder in die parlamentarische Spaltungsmechanik, sich selbst beschimpfend. Das Kind will etwas selber machen und macht es gegen meinen Willen und katastrophal falsch. Seinen Mißerfolg nutze ich für mein Herrschaftssystem, indem ich sage, laß das, nur ich weiß, wie es richtig geht. Du kannst es nicht, wirst es nie können, die Masse ist dazu nicht fähig, sie braucht Eliten. Was du ohne meine Anleitung machst, führt zur Katastrophe für dich und die anderen. Laß uns machen, das ist für alle das Beste. Nur der Unternehmer weiß, was für die Gesamtheit das Beste ist. Darin liegt die wahre Infantilisierung der Menschen. Und gutgläubig wie das Kind sind die infantilisierten Massen, vom Hilfsarbeiter bis

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