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welche die Achtung des Klosters sichert. Aber das Haus, so wie es jetzt besteht, existiert schon über hundert Jahre, jeder Abt hat die Gesetze und Privilegien, die hier bestehen, geachtet, Severin, der größte Wüstling seiner Zeit, hat sich hierher nur versetzen lassen, um ein Leben entsprechend seinen Neigungen führen zu können. Wir gehören zur Diözese Auxerre, aber der Bischof, sei es, daß er verständigt ist oder nicht, erscheint niemals. Wenn ein Fremder im Kloster erscheint, so empfängt ihn der Abt mit allen Anzeichen der Frömmigkeit und Würdigkeit. Dadurch bleibt der Ruf der Ehrbarkeit aufrecht und die Dummheit des Volkes und der blöde Aberglaube sichert den Ungeheuern Straflosigkeit.«
»Kommt es auch vor, daß ein Mönch ein Subjekt in seinem Zimmer ermordet?«
»Nein, das dürfen sie nur in der Gemeinschaft, nur über ihre Ehrenfräuleins haben sie Gewalt über Leben und Tod. Auch[160] während der geheimen Orgien bei der Direktorin pflegen Morde vorzukommen, sie zeichnen dann einfach fünfundzwanzig Louis für einen Ersatz. So leben wir Tag für Tag unter dem Schwerte, keine ist sicher, wenn sie in der Früh aufsteht, am Abend ihr Bett wieder zu finden. Trotzdem gewöhnt man sich langsam daran und du wirst sehen, welche Ruhe unter uns herrscht.« – »Niemals werde ich aufhören zu weinen und zu zittern,« sagte Justine, »aber setze meine Erziehung fort und sage mir, ob die Mönche jemals ein Subjekt aus dem Kloster entlassen?« – »Niemals,« antwortete Omphale, »im Momente, als dieses Haus uns verschlungen, ist unsere Freiheit für immer dahin und später oder früher erreicht uns dasselbe Schicksal.« – »Du hast wohl viele kommen und gehen gesehen?« fragte Justine. – »Es gibt nur noch zwölf, die von den ersten übrig sind, alle andern haben gewechselt.« – »Hast du viele Freundinnen verloren?« – »Sehr teure.« – »O, welcher Kummer, woher soll ich die Kraft nehmen, dich zu lieben, wenn ich dich so früh für ewig verlassen soll.« Und die zwei zärtlichen Freundinnen umarmten sich voll Kummer und Verzweiflung. Kaum war diese Szene zu Ende, als der Tagesregent mit der Direktorin erschien. Es war Antonius. Alle Weiber stellten sich auf; er zählte sie ab und setzte sich. Hierauf heben alle ihre Röcke auf, die einen bis zum Nabel, die andern bis über den Arsch. Als er Justine sah, fragte er sie roh, wie es ihr gehe; da sie nur mit Tränen antwortete, sagte er ihr: »Es wird schon gehen, es gibt kein Haus in Frankreich, wo man Mädchen rascher erzieht.« Er nahm die Liste der Schuldigen, welche die Direktorin ihm bot, und wandte sich an Justine und befahl ihr, die schon bei dem bloßen Wort wie vor einem Todesurteil zitterte, sich auf den Rand des Kanapees zu setzen. Er ließ ihr von Viktorine die Brust entblößen. Ein anderes Mädchen muß ihr die Kleider bis zum Nabel hinaufheben. Auf Justine setzte sich ein zweites Mädchen, so daß er eine zweite Scheide zu Gesicht bekommt, wenn er sich mit der ersten belustigt. Ein drittes Mädchen mußte mit der Hand ihn geilen, während eine vierte das gleiche mit Justine tun mußte. Alles bemüht sich, ihn in die Höhe zu bringen, endlich ist er in dem gewünschten Zustand, ein neues Mädchen packt ihn beim Glied und führt es in die Scheide Justinens ein. »Hol dich der Teufel,« brüllt er, indem er mit aller Gewalt vögelt, »endlich bin ich in diesem Loch, nachdem ich mich sehne. Ich will sie mit meinem Samen besprengen, ich will, daß sie schwanger wird.« Sofort bemühen sich alle, ihn noch mehr aufzuregen. Omphale bearbeitet seinen nackten Arsch mit allen Mitteln, man hat keine Ahnung, wie viel Aersche ihm zu küssen und zu schlecken dargeboten werden. Die Krise nähert sich, ein Schrei, der die Decke erdröhnen macht, kündet sie an. Die Direktorin bemüht sich selbst, indem sie seinen Samenstrang massiert. Er schleckt den schönsten[161] Kitzler des Serails. Endlich erreicht er sein Ziel, läßt sie von einer seiner Ehrendamen noch abschlecken und geht brummend fort. So pflegte man gewöhnlich die Mönche in ihrem Vergnügen zu unterstützen. Das Frühstück wird gebracht, Justine setzt sich erst auf Befehl der Direktorin und aß nur auf Befehl. Kaum war man fertig, als der Abt eintrat. Man empfing ihm mit der gleichen. Zeremonie wie Antonius, nur zeigte man ihm bloß die Aersche. Nach der Prüfung sagte er: Man muß wohl Justine Kleider geben. Er ging zu einem Kasten, gab ihr die ihrer Klasse entsprechende Kleidung und verlangt, sie solle sofort den Kleiderwechsel vornehmen. Die arme Waise folgt, doch hatte sie noch die Geschicklichkeit, ihr Geld in den Haaren zu verbergen. Severino verschlingt sie mit den Augen, während sie sich umkleidet. Kaum ist sie nackt, als sie der Abt packt und sie mit dem Bauch auf das Sofa legt. Vergeblich bittet sie um Gnade. Er sodomiert sie, während von allen Seiten sich Aersche seiner Hand und seinem Mund darbieten. Er vollendet und entlädt mit der glücklichen Ruhe des Verbrechers. Im Novizenkleid erscheint Justine ihrem Henker noch schöner, er befiehlt ihr, ihn auf seinem Rundgang zu begleiten. Am Ende desselben erweckte ein schönes neunzehnjähriges Mädchen aus der Klasse der Sodomisten seine Begierde. Auf seinen Befehl hebt Victorine ihre Röcke in die Höhe und der schönste weißeste Arsch bietet sich dem Auge des Wüstlings dar. Er befiehlt Justine, ihn zu geilen, sie tut es ungeschickt, ihre Genossinnen unterrichten sie, man lehrt sie auch, das Glied in das Loch einführen, welches es durchbohren soll. Sie gehorcht und der Mönch vögelt aus aller Kraft; aber es ist nur der Arsch Justinens, den er küssen will, an, den andern ergötzt er sich nur mit den Augen. Seine Augen entflammen sich, man glaubt, er will sein Ziel erreichen, doch er bricht plötzlich ab. »Genug,« sagt er, indem er sich zurückzieht, »ich habe auch noch heute abends zu tun. Justine,« sagt er, »ich bin zufrieden mit deinem Arsch und werde ihn oft vögeln. Sei folgsam und zuvorkommend, es ist die einzige Möglichkeit, dich lange zu erhalten.« Hierauf entfernt er sich, indem er zwei dreißigjährige Mädchen zur Direktorin zum Frühstück mitnimmt. »Was wird er mit diesen machen,« fragte Justine Omphale? »Er geht sich mit