Stromausfall - Page 20

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und Chips und Schokoriegel. Die sollten wir uns als Frühstücksersatz aufheben.

Wahrscheinlich gibt es morgen kein Frühstück. Warum können wir nicht jetzt schon aus checken und zur Grenze fahren?“ Die Pilotin sitzt aufrecht auf der Couch. Sie hat keine Ruhe weiter in Zeitschriften zu blättern. TV will sie nicht gucken, denn sie kann die Landessprache nur sehr bruchstückhaft.

„Peter hat beschlossen, dass wir erst morgen aufbrechen. Es hätte ja auch Arbeit geben können. Außerdem schaffen wir es jetzt nicht mehr über die Grenze. Und ob du mit dem Hub nach Mitternacht noch das Land verlassen könntest, wussten wir bei der Planung nicht.“

„Okay. Das habe ich verstanden. Der Plan ist gut. Ich hätte den Grenzübertritt gestern oder besser schon vorgestern anmelden müssen. Und dann sind noch die Kisten im Hub. Könnte sein, dass der Zoll dann wegen der Umstände im Nachbarland den Hub durchsuchen will. Also, abwarten.“
„Möchtest du noch ein Wasser? Eine Flasche steht noch in der Bar.“

Der Agent ist immer noch nicht ganz bei der Sache. Das dritte Magazin hat er ins Badezimmer gelegt, damit er es an der Eingangstür griffbereit hat. Das ist ihm wieder eingefallen.

„Ja. Und dann ordern wir noch einige Flaschen Wasser und damit es nicht auffällt, eine Flasche Sekt. Machst du das bitte Lucia.“

„Oh Miststück. Wieder privat unterwegs?“ Ihre Stimme verrät, dass sie es sehr ironisch meinte.

„Ach, was weiß ich? Es gibt nichts zu tun, du machst mich geil und ich bin unkonzentriert.“

„Das ist aber unpassend, wenn du unkonzentriert bist. Lenke ich dich so ab?“

„Ja! Verdammt!“

„Das tut mir aber leid. Da musst du dich bei Peter beschweren. Der hat den Einsatz geplant.“ sagt die Agentin sarkastisch, während sie sich provozierend neben Mike auf die Couch setzt.

„Rufe bitte den Etagenservice an.“
Lucia beugt sich, um das Haustelefon zu holen, so nah über ihren Partner, dass Mike unweigerlich ihren betörenden Duft wahrnehmen und tief in ihren Ausschnitt gucken musst.
Das Miststück, denkt er ohne einen Ton zu äußern.
Zum telefonieren legt die Agentin sich quer über die Oberschenkel ihres Partners. Am liebsten hätte Mike ihr jetzt den Hintern versohlt. Doch dann wird der „kalte Krieg“ eskalieren und wahrscheinlich wird die Nacht mit Beschimpfungen, Erotik, Sex und Beschimpfungen verbracht.

„Der Etagenservice kommt gleich. Kommst du mit zur Tür?“

„Ja klar. Wie immer.“

Lucia krabbelt zurück, wobei sie Mike wieder ihr Parfüm riechen und in ihren Ausschnitt gucken lässt. Dann setz sie sich so dicht neben den Agenten, dass der sich ihrem Duft nicht entziehen kann.

Beta lässt die einzelnen Aufgaben des Auftrags, an dem er mit Kollegen seit gestern in diesem Land gearbeitet hat, vor seinem inneren Auge ablaufen. Hoffentlich kommt der Service bald, ist sein anderer Gedanke.
Lange braucht er nicht auf die Erfüllung diese Wunsches warten. Es summt an der Tür.

Wie verabredet nimmt Mike schnell seine Pistole aus dem Badezimmer und stellt sich hinter die Tür. Lucia öffnet vorsichtig den Eingang. Die Dame vom Hotel steht mit einem Servierwagen davor. Ein geschulter Blick in den Flur und die Agentin lässt die Dame einige Schritte herein.
„Vielen Dank. Das reicht. Ich nehme Ihnen die Getränke ab. Dankeschön.“
Die Servicekraft guckt etwas überrascht als sie rückwärts den Eingangsbereich verlässt.

„Jetzt haben wir genug für eine heiße Nacht und einen schönen Morgen gebunkert. Wann erlässt du mich denn aus dem Dienst?“ Ihr herausfordernde Unterton ist nicht zu überhören.

„Wenn der Auftrag erledigt ist und wir das Land verlassen haben.“ Mike`s Antwort ist emotionslos.

„Faktisch ist der Auftrag doch erledigt. Jetzt können wir und auch die Anderen nicht mehr eingreifen. Entweder die Vorbereitungen waren gut oder schlecht oder wir haben einfach Pech. Wobei wenn, dann allerhöchstens zwanzig Prozent ausfallen, rein statistisch betrachtet. Und somit ist das Ziel noch erreicht.“

„Der Auftrag ist erst zu Ende, wenn ich weiß wie es ausgegangen ist und wir alle das Land verlassen haben. Wenn wir Glück haben, irgendwann morgen Nachmittag.“ Wirklich überzeugend klingt die Stimme von Mike nicht.

„Formal betrachtet hast du Recht. Aber realistisch betrachtet habe ich Recht.“

Der Agent antwortet nicht. Er denkt genau so wie Lucia, doch als Einsatzleiter kann er es nicht zugeben.

Zu ihrem Glück war das Klavierkonzert schon vor einigen Minuten zu Ende und Lucia hat keine neue Musik angeschaltet. Mike steht auf und holt sich aus der Bar die letzte Flasche gekühltes Wasser. Mit den gerade gelieferten Flaschen füllt er den Kühlschrank auf.

„Still!“ flüstert er kräftig zu Lucia und hielt kurz seinen Zeigefinger vor dem Mund. Gleichzeitig eilt er schleichend in den Flur. Die Agentin springt geräuschlos von der Couch auf und eilt hinterher. Peter greift seine Pistole aus dem Bad und stellt sich neben die Tür.

Lucia stellt sich mit ihrer Pistole im Anschlag hinter die Tür. Hier ist es deutlich zu hören. Auch Mike nimmt seine Pistole in Anschlag.

Das Mobiltelefon auf dem Couchtisch vibriert. Gehören der Anruf und die Geräusche an der Tür zusammen? Sollen sie von den Geräuschen an der Tür oder dem, was an der Tür geschehen sollte, abgelenkt werden?

Mike nimmt seine entsichere Pistole in Anschlag und gibt seiner Partnerin unauffällig ein Zeichen.
Der ganze Vorgang dauert nur zwei, drei Sekunden.

Lucia reißt die Tür auf, Mike zieht den Menschen vor der Tür ins Zimmer. Während er sofort mit der Waffe den Flur inspiziert, tritt seine Partnerin dem Eindringling mit ihre spitzen Stiefeln so stark vors Schienenbein, dass der einen Satz macht und der Länge nach auf dem Boden aufschlägt.

Als Mike die Tür zuknallt hat Lucia ihren rechen Fuß auf die Wange des Mannes gestellt und hält ihre Waffe auf seinen Rücken gerichtet.
„Wer bist du?!“ fragt sie bestimmend.
Der Eindringling gab keine Antwort. Lucia drückt ihren Fuß etwas fester auf die Wange. Der Eindringling fing an zu stöhnen.
„Sag wer du bist. Los, wenn ich noch lange hier stehen muss, dann muss ich mich mehr auf mein rechtes Bein verlagern.“

Mike geht an den Beiden vorbei in den Wohnraum.
Wer sich anstrengt macht etwas falsch, kam es ihm in den Sinn.
Er guckt sich nach einem für eine Fesselung geeignetem Stück um. Das Beste was er wahrnimmt sind die Vorhangschals. Während er sie abreißt vermeidet er es, vor die Fenster zu treten.

„Komm mal dem Burschen aufheben“,

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