Vogelsichtung - bitte nicht füttern!
Anfang Mai wurde er wieder gesichtet und verbreitet erhebliche Unruhe nicht nur in der Tierwelt, sodass es nützlich erscheint über ihn aufzuklären
Nach meinen Recherchen handelt es sich um den Aquilavanitas mollis flavus subspecies credus colori oder auf deutsch : flauschiger Scheinadler
Die Jungvögel sind gelb mit weißen Einfärbungen und verlieren nach wenigen Wochen ihr markant gelbes Gefieder, welches dann im Aussehen und Ausprägung tatsächlich einem Adler ähnelt. Natürlich sehr viel kleiner und ebenso sind es keine Beutevögel, obwohl man den flauschigen Scheinadler schon dabei beobachtet hat, die Beute-Flug-Bewegungen eines Adlers nachzuahmen. Überhaupt ist die Nachahmungsfähigkeit des Scheinadlers extrem hoch und aufgrund ihrer Kehlkopftanatomie sind sie in der Lage, menschliche Stimmen sehr gut imitieren zu können. Wie festgestellt wurde, ahmen sie gerne das Geschrei von Kinderstimmen auf Schulhöfen und Kindergärten nach. Der adulte Gesang ist melodiös und zeigt eine deutliche Stimmfarbe, die ins heisere übergeht. Die Locklaute zur Paarungszeit sind unverkennbar und charakteristisch durch drei Tonhöhen mit dazwischen abfallenden, dunkleren Lauten gekennzeichnet. Ein scharfes, lautes tikki-tikki-tikki , zazirrr, zazirrr im Wechsel mit einem sddddaaaddaa gilt als Charakteristikum, den alle Nominatformen des flauschigen Scheinadlers aufweisen.
Trotz seiner geringen Größe, ein adultes Männchen wird lediglich maximal bis einschließlich Schwanzgefieder 12 cm groß, versuchen flauschige Scheinadler infolge ihres ungewöhnlichen Nachahmungstalentes in auffälliger Weise Kaninchen und Katzen zu greifen und fortzutragen. Sie nutzen dabei die große Verwirrung der Kleintiere, die sich keineswegs als Beute eines so kleinen Vogels sehen, um zumindest Haare und Fellanteile mit ihren verhältnismäßig starken Krallen zu erbeuten. Diese Fellbeute findet man dann in den Brutnestern und sie stellt im Frühjahr eine gute Wärmeisolation für die Jungtiere dar.
Infolge ihres aggressiven Angriffsverhaltens werden sie von Katzen gemieden, was der Populationsentwicklung natürlich zugute kommt. Gilt der Adler als König der Lüfte, gilt für den flauschigen Scheinadler das gleiche im Reich der Singvögel.
Generell gilt die Erfahrung, daß man den flauschigen Scheinadler auf keinen Fall füttern sollte, denn aus manchen Gegenden, wo dies vorkam, kennt man anschließendes forderndes Bettelverhalten. Eine anatomische Besonderheit der Krallenunterfläche befähigt den Vogel sich an Fensterscheiben mit saugnapfähnlichen Fortsätzen anzuheften, um dann mit seinem spitzen Schnabel im gleichmäßigem Rhythmus ein lautes Pok-Pok-Pok auf der Glasscheibe zu erzeugen. Dieses Verhalten hat ihm bei der Landbevölkerung auch den Namen 'Ausdauernde Scheiben-Ralle' eingebracht und manche nennen ihn auch schlicht volksmundartlich den 'nervigen Mistvogel', wegen dieser Ruhestörung, die meist um 4 Uhr morgens beginnt und bis zu 2 Stunden andauern kann.
Wie man sieht hat es der flauschige Scheinadler in sich und sein wolliges Gefieder und seine helle freundliche Farbe dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß er mit seiner ausgesprochenen Adaptions-und Mimikryfähigkeit nicht nur die Tierwelt permanent nervt.
Hat der flauschige Scheinadler sein nächstes 'Opfer' auserkoren, sieht man ihn häufig mit gespreizten Beinchen auf Zäunen hocken und mit seinem unverkennbaren Konzentrationsblick nimmt er in dieser Observationsphase alles Wichtige auf, um gezielt und energisch sein Futterverhalten anzubringen. Typisch dabei, daß er sein Kopf seitlich und leicht geneigt hält, um sich Verhalten, Aussehen und Umgebung einzuprägen. Dieses nutzt er dann virtuos, um zu einer Dauerfütterung zu kommen.
Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Singvögeln gibt es kaum, höchstens kann es mal mit einem Blauteppich-Schmätzer zur Verwechslung kommen, wobei dieser jedoch bei Annäherung wegfliegt, wohingegen der versierte flauschige Scheinadler ein Konfrontationsverhalten zeigt, der mit einem schrillen Laut begleitet wird, den man deutlich als 'wwaas wwillst dduu' wahrnimmt.
Bei Identifizierung und Ortung eines flauschigen Scheinadlers bittet der Naturschutzbund umgehend um Meldung, denn durch sein auffälliges Verhalten ist der Vogel in seinem Bestand gefährdet, zumindest dort wo er in Wohngegenden und Hausgärten einzieht.
Hier eine geradezu typische Aufnahme eines Jungvogels des flauschigen Scheinadlers während seiner Einprägungsphase, nach der er standort-und personentreu sein Futterverhalten abstimmt und sich Strategien überlegt, zielbewußt und eindeutig den Menschen dazu zu bringen, ihn mit Futter zu versorgen.
Nimmt der Scheinadler auch nur aus der Entfernung Kameraobjektive oder ähnliche Aufnahme- resp.Beobachtungsgeräte wahr, wird er Habitus, Farbgebung und Verhalten einer jungen Schafstelze annehmen. Diese Fähigkeit macht es recht schwierig, zu Fotos in freier Wildbahn zu bekommen, da die Verwechslungsgefahr durch diese Fähigkeit der Wahrnehmungstäuschung sehr ausgeprägt und einmalig ist. Mit bloßem Auge wird man jedoch keine Schwierigkeiten haben, einen Scheinadler zu erkennen.
Kommentare
'ne Vogel-Scheuche hab ich hier -
Die trinkt gerade wieder BIER! ...
LG Axel
Ach, wieder die Krause?
Jeden Tag Sause?
Ja, die wird sehr SCHWER man los -
Sie ist ja auch 3 Meter groß ...
LG Axel
Krause giganteus
da passt viel Bier rein :-)
Ja, die ist ein Gigantopithecus -
Und neigt zu starkem Bier-Genuss ...
LG Axel
Oha, na da fällt mir auf Anhieb ein neuer Gattungsname ein: Gigantobierthecus :-)