Ich lief heut' Nacht durch einen fremden Garten.
Verborgenes Wachsen ins erste Blühen überging.
Die Blumen licht geordnet, diese Zarten.
Von weither ein Gedanke in Erinnerungen hing.
Vor langer Zeit war dieser Garten meiner.
Er blühte einst so üppig und ungeordnet bunt,
dass damals schien er mir um vieles kleiner,
Himmel und Erde nah.
Nun wildes Wachsen war verstummt.
Wehmut legte sich schwer um meine Brust.
Warum erschien mir in Erinnerung der Garten reicher,
und das, was vor mir blühte, nur wie Verlust?
Vielleicht macht sich's der heut‘ge Gärtner auch nur leichter…
Gedankenverloren durch den Garten schritt
mit mir ein Hauch, betörend, aus blühendem Erinnern.
Entrückt indessen ich aus dem Traume glitt.
Und junger Traum vom Blühen in der Welt will neu beginnen.
Kommentare
In unseren Köpfen und Herzen machen wir die Dinge (oft) größer als sie sind.
Und das ist auch gut so !
HG Olaf
Das war nur ein Traum. Und in Träumen sind alle Dimensionen aufgehoben...
Es ist schön, wenn uns Träume darauf hinweisen, dass vielleicht auch in der Realität einiges überdimensioniert wahrgenommen wird.
Toll, wenn man sich das sensorische Träumen bewahren konnte.
Leider zu selten. Träume, die man mit allen Sinnen erlebt, sind ein Geschenk sowie Gewissheit: Schlaf und Traum sind voll mit Sinn.