Erst starben die Kranken und die Alten.
Den letzten Weg gingen alle allein.
Keiner durfte die Hand ihnen halten.
Gemeinsamkeit versank im kalten Schrein.
Dann wurde die Jugend geächtet.
Bewacht. Bußgeld. Moralische Leinen.
Von allem, was schön ist, entrechtet,
floss noch mehr Alkohol im Geheimen.
Kinder wurden geimpft von den „Herrn“:
„Pass auf! Du bist ein infektiöses Kind!
Von Oma, Opa, Freund halt dich fern,
damit der böse Tod sie uns nicht nimmt!“
Dann starb das Leben in den Städten.
Kultur ist nicht mehr das, was sie mal war.
Große werden sich selber retten,
für der Kleinen Vielfalt fehlt der Etat.
Mütter und Väter, die nie viel hatten,
bisher Niedriglohn in den Taschen,
stehen beschämt in der Reichen Schatten -
werden nichts vom Kuchen erhaschen.
Es stirbt so vieles laut und leise -
alles auf eine traurige Weise.
Vom Staat geschenkt ein kostenlos‘ Grab,
mit Inschrift: "Gemeinsam waren wir stark!"
Satire
21.10.2020
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Kommentare
Das Thema geht Dir sehr nahe und scheint Dich viel zu beschäftigen, liebe Laleah. Doch ich fürchte, da können wir, die keine Entscheidungsgewalt haben, nicht viel machen. Aber dafür stehen wir auch nicht in der Verantwortung. Um ehrlich zu sein, würde ich das auch nicht wollen. Ich weiß nicht, ob ich dem Hass, der auf mich niederprasseln würde, der jetzt sogar noch mehr als sonst ist, gewachsen wäre.
Herzliche Grüße
Ella
Liebe Ella, ich empfinde keinen Hass. Ich beschuldige niemanden, ich verurteile niemanden. Im Gegenteil: Ich bin dankbar, in meiner Haut stecken zu dürfen. Ich wollte in keine schlüpfen, die entscheiden und verantworten muss!
Ich gehe sehr verantwortungsvoll mit dem Problem unserer Zeit um, und, ich verstehe diejenigen nicht, die - andere gefährdend - auf die Straße gehen, um zu schreien, um zu randalieren.
Aber ich gehe mit offenen Augen durch Die Welt! Ich setzte mich mit der Problematik und auch der Tragik auseinander, die jeden betrifft, auch die, die entscheiden müssen. Ich will nur ehrlich zu mir selber sein. Bin weder ein Ja- noch ein Neinsager. Ich versuche unterschiedliche Blickwinkel einzunehmen - nur bleiben viele Fragen offen.
Mit dem Schreiben anfangen, war meine Rettung. Die Satiren spiegeln die vielen inneren Konflikte wieder, die wohl viele hatten. Wenn man schwimmt, und nicht weiß wohin, dreht man sich im Kreis. Das konnte ich zumindest für mich durch das Schreiben ändern. Ich sehe klarer
Liebe Laleah,
ich fürchte, da liegt ein Missverständnis vor. Als ich den Kommentar verfasste, meinte ich nicht Dich persönlich, verzeih bitte, wenn das so rüber kam, ich meinte, was ich allgemein wahr nehme. Es ist hart, ohne Zweifel, und sicher für alle Seiten schwer, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Herzliche Grüße
Ella
Neinneinnein, Ella. Habe mich von dir überhaupt nicht persönlich angesprochen gefühlt!
Ich wollte mit meinem Kommentar nur eventuelle Missverständnisse ausräumen, die so leicht - gerade durch meine Satiren - entstehen können!
Mir biegen sich immer noch die Fussnägel hoch bei den vielen abstrusen Verschwörungstheorien!
Gerade weil ich denke, kritisch denke, will ich mich davon ganz klar distanzieren.
Ich kenne dich nicht und kenne dich doch durch deine Gedichte. Sensibler und toleranter wie du geht gar nicht!
Ich bin das auch. Aber ich bin auch bissig.
Sei herzlich von mir gegrüßt. Ich bin sehr dankbar für deine Art, die Welt zu sehen.
Nachtrag:
Ich mache einen Tanz um stinknormale Schneeflocken, die es schon immer gab.
Aber ich schreie, wenn es weh tut!
:-)
Alles gut, liebe Laleah.
Nichts passiert.
Mache Dir keine Gedanken.
Was gesagt werden muß, muß halt gesagt werden. Das kann ich sehr gut nachvollziehen und verstehen. :))
Alles Liebe zu Dir
Ella
...auch zu dir zurück!
Genug des Aufbegehrens! Kann es nur für mich und nur vielleicht? für meine Umwelt a weng (schwäbisch) gut/besser? machen...
Selbstkritik: Habe mich heute allzu wichtig genommen.
... Ja, ein guter Vorsatz, dem wir alle folgen sollten.
So machen wir's! :))
Selbstkritik ist wichtig, doch sich selbst vergeben auch, denke ich. :)
Ich bin ein versöhnlicher Mensch...auch mit mir.
:-)